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12. September bis 19. September 2021: Abstecher ins Inland nach Papenburg, dann via Bremerhaven bis Cuxhaven

Der Besuch der Meyer-Werft in Papenburg war etwas vom Eindrücklichsten, das wir bisher an Produktionsstätten sahen (inkl. der Boeing-Werke in Seattle). In einer riesigen Halle werden in der Regel zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig gebaut respektive die einzelnen Blöcke zusammengefügt, welche in einer anderen riesigen Halle vorfabriziert werden. Alles ist modular aufgebaut und wirkt ein bisschen wie das Spiel mit gigantischen Legosteinen. Das neueste Schiff - die Aida Cosma - liegt schon im Nassdock und wird in den nächsten Wochen fertiggestellt. Dieser Gigant der Meere wird auf 20 Decks und in 17 Restaurants rund 6'600 Passagiere beherbergen und etwa 2'000 Mann/Frau Besatzung Arbeit bieten.
Wegen Corona werden momentan keine Führungen veranstaltet, sondern man kann den Rundgang individuell absolvieren. Das passt uns sowieso besser.

Auf dem Weg nach Bremerhaven legten wir einen Stopp in Löningen ein, um bessere Stossdämpfer an unserem Camper einzubauen und dann übernachteten wir kurz vor Bremerhaven direkt am Ufer der Weser. Die Lage war zauberhaft; ein paar Schritte zum Sandstrand und zum kleinen Anleger mit einer gut besuchten Fischbude. Natürlich gab es bei uns wiedermal Fisch zum Abendessen.

In Bremerhaven regnete es ausdauernd und so standen Museumstage auf dem Programm.
Das Deutsche Auswanderermuseum erzählt die Geschichte der 7,2 Millionen Auswanderer, die in den letzten 150 Jahren hier in Bremerhaven an Bord eines Schiffes gingen mit Ziel Nordamerika, Südamerika, Australien oder Namibia. Prädikat: Sehenswert!

Ebenfalls interessant ist das Deutsche Schifffahrtsmuseum. Im Inneren kann man die zusammengesetzten morschen Planken einer Kogge aus dem Mittelalter bestaunen und zum Museum gehören auch drei alte Schiffe, die im Hafenbecken vor dem Museum vertäut sind und die man besichtigen kann. Eines davon ein Walfänger und eines ein Hochsee-Bergungsschlepper.
Der Walfänger war Teil einer Flotte von Fang- und Verarbeitungsschiffen eines Margarineproduzenten, der Walfett zur Herstellung seiner Margarine benötigte. Und der Bergungsschlepper rettete viele Seeleute und Schiffe und hat auch schon im Auftrag einer Reederei einen Kreuzfahrtdampfer von New York nach Athen gezogen. Zu diesem kraftvollen und spezialisierten Schlepper gibt es übrigens eine Anekdote: Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff bei einem Bombenangriff im Kieler Hafen versenkt. Als die Siegermächte nach dem Krieg das Hafenbecken mit Trümmerschutt zuschütten wollten, liess die Reederei das Schiff nachts heimlich heben, transportierte es in eine Bucht der Aussenförde und versenkte es dort wieder. Nachdem die Alliierten 1950 die Bergungsverbote aufgehoben hatten, wurde das Schiff erneut gehoben und – repariert und modernisiert – wieder in Dienst gestellt.

Nicht ins Museum integriert ist das U-Boot Wilhelm Bauer, welches ebenfalls im Hafenbecken vertäut ist. Doch diesen separaten Eintritt bezahlten wir gerne und fanden, es lohne jeden Cent. Vor allem wenn man eine blühende Fantasie hat, ist der Gang durch das Schiff eindrücklich und sehr klaustrophobisch.

Bremerhaven hat einen der grössten Häfen Europas. Er besteht aus unzähligen Hafenbecken und ebenso vielen Schleusen. Unser Stellplatz ist von zwei Schleusen quasi eingeschlossen (manchmal hat man Pech und es ist nur die Schleuse passierbar, die einen Umweg in die Stadt bedeutet). In so eine Schleuse passen riesige Kreuzfahrtschiffe und diese sind so nahe, dass wir vorgestern Abend das Gefühl hatten, eines dieser vollbeleuchteten Schiffe fahre direkt auf den Campingplatz...

Letzter Stopp vor Hamburg war Cuxhaven. Für Schiffsenthusiasten ist Cuxhaven DER Hot Spot. Hier fahren alle grossen Pötte vorbei, die die Elbe von Hamburg rauffahren Richtung Nordsee. Auf der Aussichtsplattform "Alte Liebe" standen die Leute dann auch Schulter an Schulter. Über eine Lautsprecheranlage werden die Besucher von April bis Oktober täglich zwischen 10 und 19 Uhr unter anderem über Grösse und Herkunft der vorbeifahrenden Schiffe informiert.

 

 

Fensterbild 3: Campingplatz Papenburg im Grünen

 

 

Der jüngste Zuwachs der AIDA-Flotte: Cosma

 

 

Im typischen Aida-Look

 

 

Eine der Fertigungshallen der Meyer-Werft in Papenburg

 

 

Stellplatz kurz vor Bremerhaven (inkl. Fischbude): Loxstedt

 

 

Die moderne Silhuette von Bremerhaven

 

 

Das U-Boot Wilhelm Bauer in Bremerhaven ...

 

 

... kann man auch von innen besichtigen

 

 

Stadt Cuxhaven

 

 

Perfekter Aussichtspunkt: ehemaliger Anleger "Alte Liebe"

 

 

Grosse Containerschiffe fahren vorbei

 

 

... und kleine Segelschiffe

 

 

Jawoll!

 

 

Strand bei Cuxhaven

 

 

Bei schlechtem Wetter hilft auch ein Fondue

 

 

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