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20. September bis 30. September 2021: Ein paar Tage Hamburg und dann Rückfahrt über Göttingen, Mildenberg und Freiburg im Breisgau

In Hamburg muss man natürlich als Erstes eine Hop On Hop Off-Tour machen, um einen groben Überblick über die riesige Stadt zu erhalten. Nachdem wir bei unserer Ankunft schon mal mit der S-Bahn einen Ausflug zum Jungfernsteg (genauer gesagt zum Apple Store) gemacht hatten mit einem anschliessenden Bummel an der Binnenalster entlang und zum Rathaus, stiegen wir am zweiten Tag in so einen Bus. Praktischerweise beginnt die Route des roten Doppeldeckers (es gäbe auch noch eine blaue und eine gelbe Route) direkt auf unserem Stellplatz in Hamburg Süd.
Aber schon an der ersten offiziellen Haltestelle der Rundfahrt - dem Bahnhof - hüpften wir aus dem Bus und gingen in eine tolle Beiz zum Frühstücken, ins "Mutterland". Restaurant und Delikatessenladen und Bäckerei in einem. Ganz nach unserem Gusto mit einer coolen Belegschaft, einer innovativen Speisekarte und einem urban-grossstädtischen Ambiente. Und das Personal hat auch Humor. Meinte unser Kellner doch, als er mitbekam dass wir Touristen sind, dass wir mit dem Wetter ja Glück hätten. Nieselregen und eiskalter Wind läuft bei uns aber nicht unter Wetterglück!
Das zweite Mal ausgestiegen sind wir in St. Pauli, wo der Emanzipation zum Trotz die Herbertstrasse immer noch für nicht-anschaffende Frauen verbotenes Terrain ist.
Dann spazierten wir zu den Landungsbrücken und bestiegen die Fähre nach Finkenwerder. Das heisst, einmal ein Stück die Elbe rauf und dann wieder runter. Da war es zum Glück mal trocken, aber ein eiskalter Wind pfiff uns um die Ohren.
Wieder an den Landungsbrücken angekommen wandten wir uns nach Osten und statteten der Elbphilharmonie einen Besuch ab. Das imposante Werk von Herzog & De Meuron ist schon einen Umweg wert. Wir konnten zwar keine Führung machen (der nächste freie Termin für 2 Personen wäre am 7. Oktober), aber wenigstens die rundumlaufende Aussichtsterrasse kann man kostenfrei besuchen.
Die Hafencity und die Speicherstadt sahen wir dann von unserem Stadtrundfahrtsbus aus, den wir zwischenzeitlich wieder bestiegen hatten. Wobei wir uns vorgenommen haben, dieses Quartier schon noch mal zu besuchen. Obwohl es für Tara durchaus einen Grund gäbe, um die Hafencity einen grossen Bogen zu machen. Wie uns der Buschauffeur erzählte, wurde das Gebiet dieses neuen Quartieres ja grösstenteils der Elbe entrungen und mit Sand aufgeschüttet. Bei der Planung hat man dann die Bäume vergessen. Ergo gab es auch keine Vögel die sich angesiedelt hätten. Ergo nahmen die Insekten unverhältnismässig zu. Vor allem die Spinnen wurden zu einer richtigen Plage. Also pflanzte man Bäume und versucht sich jetzt an einem Spatzenansiedelungsprogramm...

An unserem dritten Tag in Hamburg schien doch tatsächlich die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel. Perfektes Wetter um zu Fuss durch die Speicherstadt zu schlendern. Zwischendurch gab es einen feinen Kaffee in einer Rösterei und dazu DIE Entdeckung: Franzbrötchen (eine Hamburger Spezialität, bestehend aus einem Plunderteig der mit Zimt und Zucker gefüllt ist).
Die Speicherstadt gehört zum Welterbe und ist das Highlight eines Hamburg-Besuches. Die roten Backsteinhäuser sind gut erhalten resp. gut restauriert (über die Hälfte der Bauten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört) und beherbergen heute kaum noch Waren, ausser ein paar Orientteppichen. Vor allem haben sich hier Büros und etwas Kleingewerbe eingerichtet. Ob es dereinst auch wieder Wohnraum gibt, steht noch in den Sternen. Bis dahin kann man sich ja mit einem der Appartements in der Neuen Hafencity begnügen (die mit mindestens 3 Mio. Euro nicht gerade billig sind).

Am frühen Nachmittag bestiegen wir eine Barkasse, die uns zu einer Hafenrundfahrt mitnahm. Vor allem die Docks und der Containerhafen interessierten uns. Wir hatten Glück, denn in den Docks wurden gerade zwei Yachten umgebaut, von denen eine scheinbar Putin gehört und die andere soll einen Verkaufspreis von schlappen 500 Millionen € haben. Und im Containerhafen wurde seit vorgestern eines der ganz grossen Containerschiffe beladen, die Cosco Sagittarius mit 400m Länge. Alles sehr, sehr eindrücklich.

Da die Sonne immer noch von einem blauen Himmel schien, machten wir uns auf, um den Michel zu erklimmen. "Michel" ist der Kosename der Hamburger für die Sankt Michaelis Kirche. Das Innere der Kirche in der Form eines Kreuzes ist wunderschön! Alles ist in einem strahlenden Weiss gehalten (dass das Innere so hell ist liegt an den durchsichtigen, unverzierten Fenstern) und die punktuellen Verzierungen und Ornamente in Gold setzen die Akzente. Es hat zwei Orgeln, einen prächtigen Hauptalter und eine rundumlaufende Balustrade. Eine Kirche in dieser Art sahen wir noch nie.
Man könnte auch mit einem Lift auf den Turm fahren und hätte dort eine Aussicht über ganz Hamburg. Leider hatte der Lift gerade eine Panne (scheinbar das erste Mal seit Jahren).

Zum Abschluss dieses schönen Tages besuchten wir den Alex an der Binnenalster, ein angesagtes Restaurant mit grosser Terrasse und guten Cocktails.

Das Wetter an Tag Drei war wohl ein einmaliger Ausrutscher - am Folgetag war es wieder grau in grau, Sturmböen und Sturmfluten sind angekündigt (man solle doch bitte sein Fahrzeug aus dem Bereichs des Kais wegfahren) und als wir am Nachmittag endlich den Camper verliessen, nieselte es waagrecht. Wir hatten im wunderschönen Restaurant "Cölln's Mutterland" mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von Zoltan abgemacht und verbrachten zusammen einen schönen Abend.

Angesichts des garstigen Wetters und der schlechten Prognosen sahen wir davon ab, noch weiter nach Norden zu fahren. Eigentlich wollten wir sechs Wochen unterwegs sein, aber nach vier Wochen strichen wir die Segel, gaben auf, kapitulierten und verpissten uns (vor allem der ständige Nieselregen in Hamburg gab uns den Rest).
Die freundlichen Herbsttage die wir uns so sehr gewünscht hatten, die gab es auch - aber in der Schweiz. Das war halt einfach Pech!

Auf dem gemächlichen Rückweg besuchten wir Göttingen (sehr schöne Stadt und endlich wieder viele BIO-Stände auf dem Markt), Mildenberg (mittelalterliches Kleinod am Main) und Freiburg, wo wir zwei Cousinen von Tara mitsamt Partnern trafen (danke euch nochmal für den schönen Abend!).

 

 

Das Rathaus von Hamburg (und das ist nur die Rückseite)

 

 

Hafenrundfahrt

 

 

Eines der grössten Containerschiffe wird gerade beladen

 

 

Ein wahrlich potentes Schiff ;-)

 

 

Gebaut wird im Hafengebiet immer

 

 

Die Elbphilharmonie von Hamburg

 

 

Im Inneren der Elbphilharmonie

 

 

Die Speicherstadt, der weltgrösste historische Lagerhauskomplex

 

 

Noch mehr Speicherstadt

 

 

Natürlich UNESCO-Welterbe

 

 

Im Innern der Kirche St. Michaelis, von Einheimischen "Michel" genannt

 

 

In Göttingen protestieren auch die Omas

 

 

Zauberhaftes Mildenberg

 

 

Wir sind schliesslich in Bayern

 

 

Nochmal Mildenberg

 

 

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