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Hart erkämpfter Strandurlaub in Mozambique

Dienstag, 30. Oktober 2012

Da wir eine lange Strecke vor uns hatten, einen wahrscheinlich schwierigen Grenzübertritt nach Mozambique und eine angeblich tiefsandige Piste der Küste entlang, standen wir sehr früh auf und waren um Zwanzig nach Sechs bereits abfahrbereit. Wir hatten es also eilig und waren erst etwa Fünf Minuten gefahren, als - drei Mal dürft ihr raten - vor uns zwei Löwenmännchen gemütlich über die Strasse spazierten. Und nochmal fünf Minuten später sahen wir von Weitem, wie etwa 20 Autos die Strasse komplett verstopften. Denn auf dieser lagen die Damen des Löwenrudels. Eine der Katzen gähnte nochmal kurz und streckte dann gemütlich alle Viere von sich. Wir könnten schwören, dass die Viecher die Aufmerksamkeit so richtig genossen!

Stau wegen Löwen  

Wenn es einen Stau hat, hat es in der Regel auch Löwen

Eine halbe Stunde später erhob sie sich dann wiederwillig, da einige Autofahrer ungeduldig wurden und zu hupen begannen (die hatten es wohl auch eilig). Bis sich der Stau dann aufgelöst hatte, dauerte es allerdings noch eine Weile... Können das Schicksal, der Zufall oder Göttin Fortuna Humor haben???

Löwenmännchen  

Majestätisches Löwenmännchen

Vier Fingerabdrücke, zwei Fotografien, einhundert Rand für den Lotsen, Zweihundert Rand Bestechungsgeld damit der Zollbeamte das Auto nicht ausräumen lässt und viele Stempelchen später sind wir in Mozambique. Das Visum kostete übrigens stolze 87 US $ pro Person.

Zuckerrohrernte  

Zuckerrohrernte


An der Grenze zu Mozambique  

An der Grenze zu Mozambique

Die Luft wird nach der Grenze schlagartig schlechter und je näher wir der Hauptstadt Maputo kommen, umso mehr Smog hat es. Kurz vor Maputo hielten wir nach rechts und die erste Brücke, die wir zu passieren hatten, gab uns schon einen Vorgeschmack auf das Kommende. Sie war nämlich zusammengebrochen und wir waren äusserst froh um unseren 4x4 und die grosse Bodenfreiheit, da wir durch den Fluss fahren mussten.

Flussdurchquerung  

Flussdurchquerung wegen zusammengebrochener Brücke

Wenig später begann, was im Reiseführer als "100 Kilometer Tiefsand" beschrieben wurde. Das entpuppte sich dann als 120 Kilometer Schlammpiste, nur dass der Schlamm stellenweise schon festgebacken war und die übelsten Löcher, Querrinnen und Wellblech bildete (und zur Auflockerung dazwischen kleinere und grössere Tümpel).

Sandpiste  

Sandige und schlammige Angelegenheit

Wir freuten uns auf die - laut Strassenkarte - einige Kilometer Teerstrasse dazwischen. Aber das war noch viel schlimmer, weil die Strasse genau genommen aus tiefen Löchern mit einem kleinen Bisschen Teer darum herum bestand. Und da die meisten Löcher mit Wasser gefüllt waren, wusste man auch nie wie tief sie sind. Wir brauchten für diese 120 Kilometer etwa fünf bis sechs Stunden und waren danach völlig gerädert. Gegen Schluss der Fahrt begann es dann auch noch sintflutartig zu regnen und der Regen hörte heute auch nicht mehr auf. Immerhin ist das White Pearl Resort wirklich traumhaft, sowohl von der Lage als auch von der Ausstattung her. Und Glück hatten wir auch insofern, als noch ein Bungalow frei war. Denn irgendwie war unsere Buchung (trotz Einzahlungen) verloren gegangen und man wusste nichts von uns. Nun sind wir direkt am Meer, die Wellen sind hoch und der Himmel voll dunkler Wolken, aus denen es ab und zu blitzt und donnert.

Regenbogen am Indischen Ozean  

Regenbogen am Indischen Ozean

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Schon vor Sieben Uhr machten wir unseren ersten Strandspaziergang bei strahlendem Sonnenschein.

Spaziergang am menschenleeren Strand  

Spaziergang am menschenleeren Strand

Das Meer ist angenehm warm und wenn wir Glück haben, werden wir sogar Walfische sehen, die um diese Jahreszeit vor der Küste sind. Die Anlage liegt exklusiv in einer grossen Bucht mit feinem Sandstrand. Es hat ein kleines Tauchcenter, man könnte die Gegend auf dem Pferderücken erkunden oder man könnte auch per Helikopter auf Safari gehen (wahrscheinlich in eines der im nahen Südafrika gelegenen Reservate, weil sich der Tierbestand in Mozambique nach dem langen Bürgerkrieg noch nicht wieder erholt hat). Und vor einigen Tagen kamen auch die ersten Schildkröten an den Strand, um ihre Eier zu legen, deshalb könnte man auch einen geführten Nachtspaziergang zu den Ablegeplätzen machen.
Besonders nach dem gestrigen Tag schätzen wir dieses Resort sehr und sind vollauf zufrieden damit, auf unserer Veranda mit privatem Pool die Aussicht zu geniessen.

Die Küste bei Punta Mamoli  

Die Küste bei Punta Mamoli

Wie wir erfahren haben, reisen die meisten Gäste mit dem Helikopter an, was bei diesen Strassen auch verständlich ist. Andererseit blendet man so total aus, in was für einem Land man sich eigentlich befindet. Ein paar Hundert Meter hinter dieser Welt des Luxus lebt eine bitterarme Bevölkerung in einem immer noch von Minen verseuchten Land. Weder in Namibia, noch in Botswana und schon gar nicht in Südafrika sahen wir Menschen in so tristen Verhältnissen leben. Viele Hütten bestehen wirklich nur aus Stroh und am Strassenrand versucht man das Wenige zu verkaufen, das man finden kann - Holz, getrocknetes Gras, eine Handvoll wilder Früchte. Es ist wirklich erschütternd und unser Luxus hier hat schon fast etwas Obszönes.

White Pearl Resorts, Ponta Mamoli   White Pearl Resorts, Ponta Mamoli  

White Pearl Resorts, Ponta Mamoli

Donnerstag, 1. November 2012

In ganz Südafrika scheint die Sonne. In ganz Südafrika? Nein, ein kleines, unbeugsames Fleckchen ist bedeckt und kühl - natürlich da wo wir sind. Nicht, dass das Tara viel ausmachen würde, aber auf unserem heutigen Strandspaziergang stürmte es dermassen stark, dass wir in der nächsten Zeit kein Peeling mehr brauchen ;-))
Gestern Nachmittag liessen wir uns auf unserer Veranda von zwei kräftigen Masseurinnen so richtig durchwalken und genossen ansonsten einfach die Aussicht (Walfische sehen wir zwar keine, dafür ein paar Delphine). Geniessen kann man hier übrigens auch das Essen. Selbst das Frühstück ist von auserlesener Qualität, von den Backwaren bis hin zur Omelette mit Lachs und Frischkäse.
Wir haben im Moment wirklich nur ein Problem - nämlich dass wir morgen schon wieder abreisen müssen.

Ein Stück Paradies!  

Ein Stück Paradies!

 

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