Farmen in traumhafter Umgebung: die Tirasberge
Dienstag, 30. Oktober 2007
Lüderitz liegt im Nebel. Das schwarze Asphaltband der Strasse – fast wie eine Nabelschnur – führt uns zuerst durch eine Geröllwüste und dann durch Sanddünen weg von der Küste. Starke Windböen treiben Sand über die Strasse, welche teilweise schon wieder unter diesem verschwindet. Die Scheibenwischer laufen und Schilder warnen vor Hyänen, welche die Strasse überqueren. Aber nach 20 Kilometern ist der Spuk vorbei, die Sonne und bald auch die Hitze hat uns wieder.
In Aus machten wir nochmals einen Zwischenstopp im freundlichen Infobüro und dann verliessen wir die Teerstrasse wieder und fuhren gegen Norden in die Tirasberge. Diese Strecke ist landschaftlich besonders schön. Rechts die Granitfelsen der Tirasberge und links die roten Dünen der Namib.
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Fahrt in die Tirasberge |
Wir sind jetzt in der Namtib Lodge, sitzen auf der schattigen Veranda vor unserem Bungalow, trinken einen kühlen Weissen und ich mag eigentlich nicht mehr schreiben. Prösterchen!
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Unser Bungalow auf der Namtib-Farm |
Mittwoch, 31. Oktober 2007
Die sehr gastfreundliche Besitzerin der Farm servierte uns gestern Abend ein ausgezeichnetes Essen (Oryx), garniert mit interessanten Gesprächen. Am Abendtisch waren nebst uns vier ältere Deutsche und drei Amerikanerinnen. Der Abend war richtig nett, die darauffolgende Nacht etwas weniger. In unserem Bungalow wimmelte es nämlich von Moskitos! Mitten in der Nacht merkten wir, dass sie auch unter das aufgespannte Moskitonetz krochen und so schliefen wir schlussendlich in unseren altbewährten Okawangos.
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Morgenspaziergang auf dem Gelände der Namtib |
Nur 60 Kilometer lang war unsere heutige Etappe, durch eine wirklich traumhaft schöne Landschaft. Jetzt sind wir auf dem Campground der Farm Koiimasis. Mitten in den Granitfelsen hat jeder der vier Stellplätze einen Tisch mit Sonnendach, eine Feuerstelle und sogar Wasser. Neben uns grasen ein paar ausgewilderte Pferde und ausser dem ewigen Summen der Fliegen und dem Pfeifen der vielen Vögel ist es absolut still.
Um die Ecke und direkt an den Fels gebaut hat es ein paar Bungalows und – scheinbar erst seit kurzer Zeit – auch einen Pool. Dieser wäre zwar den exklusiveren Bungalow-Gästen vorbehalten, aber wir konnten uns die Abkühlung natürlich nicht verkneifen. Auch wenn uns ein Angestellter anschliessend 100 N$ (ca. 18 Franken) für die Poolbenützung abgeknöpft hat! Vom Pool aus hat man einen einmalig schönen Blick auf die Landschaft der Tirasberge, perfekt für den Sundowner heute Abend. Hier bleiben wir auf jeden Fall zwei Nächte.
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Pool mit herrlicher Aussicht |
Namibia ist wirklich ein Paradies für Camper. Nicht gerade billig (eine Übernachtung auf einem Campground kostet im Durchschnitt knapp 40 Franken und vor allem der Aufenthalt in einer Lodge resp. Bungalow ist ausgesprochen teuer), aber wunderschön.
Wenn die Sonne langsam hinter den Bergen untergeht und die Felsen in ein dunkelrotes Licht taucht, wird ein anderer Teil der Tierwelt aktiv. Klippspringer (kleine Felsenantilopen), Klippschliefer (ein Tier, welches aussieht wie eine Kreuzung zwischen Wombat und Murmeltier), Fuchsmangusten und vieles mehr turnt rudelweise in den Felsen herum.
Wir haben uns auf der Farm ein Stück Kudu-Fleisch besorgt, dieses grilliert und dazu Gemüse gemacht. Das Fleisch war (auch dank dem Koch) super!
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Buschküche |
Donnerstag, 1. November 2007
Gestern Abend um 21 Uhr 30 sind wir mit einem Angestellten der Farm zu einer Nachtfahrt aufgebrochen. Mit zwei grossen Scheinwerfern auf dem Dach haben wir einige Antilopen, aber auch viele noch nicht gesehene Tiere aufgescheucht: Silberschakale (scheinbar sehr selten), Erdwölfe, Falbkatzen, Löffelhunde, eine Zibetkatze, ein Stinktier, Eulen und andere, schlafende Raubvögel. Wenn sich der Fahrer nicht mit einem Oryx ein Rennen geliefert (mitten durch den Busch bei stockdunkler Nacht) und diesen fast gestreift hätte und wenn er auch bei den anderen Tieren etwas mehr Zurückhaltung gezeigt und diese nicht so lange mit dem Scheinwerfer gejagt hätte, wäre es ein gelungener Ausflug gewesen. Auch wenn wir keine Leoparden oder Geparden sahen. Die Tierwelt hier ist schon toll! Aber einen schalen Nachgeschmack hat uns dieser Nachtdrive trotzdem hinterlassen.
Der grosse Farmhund hat heute Früh den Weg zum Campground gefunden und folgt uns seitdem auf Schritt und Tritt oder liegt möglichst nahe bei uns. Ein grosser Rüde mit mächtigem Schädel, aber lammfromm und anhänglich.
Heute Abend gibt es noch mal Kudu, aber natürlich erst, nachdem wir die Felsen für den Anblick des Sonnenunterganges bestiegen haben. Die Aussicht auf die Ebene ist beinahe unwirklich, traumhaft.
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Die traumhaft schöne Landschaft in den Tirasbergen |
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