05.03.2002  Traumstrände an Malaysias Ostküste 
        und Abkühlung in den Cameron Highlands 
      Montag, 25. Februar 2002 
      Reisetag. Aber was für ein Unterschied zu Indien! Perfekte Strassen, 
        alles gut ausgeschildert und wenn wir rasten, verursachen wir keinen Menschenauflauf. 
        Die Malaien sind angenehm zurückhaltend; wir werden selten und wenn, 
        dann sehr freundlich angesprochen.  
        Etwas, das wir schon in Indien sahen, wird auch hier praktiziert: das 
        absichtliche Liegenlassen eines Unfallfahrzeuges. Als abschreckendes Beispiel 
        wird so ein grässlich anzusehendes Wrack auch schon mal mitten in 
        einen Verkehrskreisel gestellt. 
      Wir fuhren bis Mersing, einem Fischerdorf an der Ostküste der malaiischen 
        Halbinsel. Die vorgelagerten Inseln im Südchinesischen Meer sind 
        bekannt für ihre guten Tauchgebiete und schönen Strände, 
        aber da keine Autofähre hinüberführt und wir das Auto nicht 
        alleine lassen wollen, machen wir in Mersing nur Stopp für eine Nacht. 
        Die Strecke hierher führte durch endlose Palmenplantagen und vorbei 
        an Dörfern (Kampung genannt) mit malerischen, traditionellen Holzhäusern. 
        An der Ostküste ist immer noch Monsunzeit und wir geraten zweimal 
        in kurze Schauer, welche die Luft reinigen aber keine wirkliche Abkühlung 
        bringen. Wir denken gar nicht daran, bei dieser Hitze im Auto zu schlafen. 
      
         
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             Strasse an der Ostküste, vorbei an endlosen 
              Palmenplantagen 
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      Als wir Abends auf der Suche nach einem Restaurant durch das Dorf spazieren, 
        ging dann ein richtiger Wolkenbruch nieder. Aber wir wussten ja schon 
        zum Voraus, dass wir dem Monsun auf unserer Reise nicht immer werden ausweichen 
        können. 
      Dienstag, 26. Februar 2002  
      Nördlich von Kuantan beginnen die berühmten, sich über 
        Hunderte von Kilometern erstreckenden Strände der Ostküste und 
        diese sind unser heutiges Ziel.  
        Die unbarmherzig brennende Sonne und kurze, heftige Regenschauer wechseln 
        sich tagsüber ab. An den Strassenrändern wird laufend gemäht, 
        da der Urwald sich sonst rasch zurückerobern würde, was man 
        ihm genommen hat. Aber er hat keine Chance gegen den Menschen, wie die 
        grossen, frisch gerodeten Flächen auf denen die Baumstümpfe 
        wie mahnende Finger dastehen, eindrücklich zeigen.  
        Es hat viele Affen am Wegrand und auch andere, kleine, pelzige Wesen, 
        deren Namen wir nicht kennen. Ab und zu machen wir Pause bei einem verbliebenen 
        Stück Urwald, um den geheimnisvollen Geräuschen zu lauschen. 
        Und manchmal auch an einem menschenleeren Strand, bis uns ein neuer Regenschauer 
        wieder ins Auto treibt.  
        Etwa 20 Kilometer nördlich von Kuantan mieteten wir uns in einem 
        Holzbungalow ein, welcher fast direkt am Strand steht.  
      
         
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             Menschenleere Strände an Westmalaysias 
              Ostküste 
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      Die aufgewühlte, braune See ist nicht sehr einladend (ausser für 
        Windsurfer), aber es hat auch einen Pool um sich abzukühlen - was 
        will man mehr. Ausser vielleicht ein kühles Bier, um den Schweiss 
        und den Staub des Tages hinunterzuspülen. Das ist aber leichter gesagt 
        als getan, denn die Ostküste ist tatsächlich sehr islamisch 
        und Moslems trinken ja (wenigstens theoretisch) keinen Alkohol. Wir mussten 
        also ziemlich lange herumfahren bis wir einen kleinen, chinesischen Laden 
        fanden dessen Besitzer wiederum ziemlich lange suchen musste, um irgendwo 
        auf dem Estrich ein paar Büchsen Bier zu finden (zu sagenhaften Preisen). 
        Und das liessen wir uns dann auf unserer kleinen Veranda schmecken. 
        Nachdem wir nun einige Tage ziemlich verschont blieben, wimmelt es hier 
        wieder vor Moskitos. Riesenbiester und sehr, sehr hungrig! 
      Mittwoch, 27. Februar 2002  
      Durch unseren Bungalow führen einige Ameisenstrassen, um welche sogar 
        die Geckos einen Bogen machen. Alles ist hier etwas grösser: Zwei 
        Zentimeter lange Ameisen, fliegende Käfer so gross wie Kolibris, 
        Schmetterlinge so gross wie Fledermäuse - nur die Menschen sind klein. 
        Wo es Menschen hat, hat es immer auch viele Katzen, die Meisten mit einem 
        drolligen Stummelschwanz. 
        Das Meer ist immer noch aufgewühlt und die schwarzen Wolken versprechen 
        neue Regenschauer. Wir verbringen einen faulen Tag am Pool oder auf unserer 
        kleinen Veranda und probieren Abends im Restaurant eine der asiatischen 
        Spezialitäten: Steamboat.  
      
         
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             Lecker, lecker! 
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      Heute ist Vollmond und nach dem Abendessen machten wir einen Spaziergang 
        am menschenleeren Strand. Das Meer glänzte silbern im Mondlicht und 
        das Rauschen der Wellen war das einzige Geräusch, das uns begleitete. 
        Hach, war das romantisch!  
      Donnerstag, 28. Februar 2002  
      In einem unserer Reiseführer lasen wir, dass in Malaysia die Medien 
        komplett vom Staat kontrolliert werden. Inwieweit dies bei den Zeitungen 
        seine Auswirkungen hat, können wir schwer beurteilen. Aufgefallen 
        ist uns jedoch schon, dass alle Filme (natürlich vor allem die Ausländischen) 
        zensuriert ausgestrahlt werden. Selbst harmlose Flüche wie "verdammt" 
        werden ausgeblendet und bei deftigen Actionfilmen kommt es einem manchmal 
        so vor, als ob man einen Stummfilm anschaut. 
      Wir verbringen heute nochmals einen faulen Tag am Pool. Ein paar Familien 
        sind angekommen und wir wissen jetzt, wie die Strandmode malaiischer Frauen 
        an der Ostküste aussieht: Die muslimischen Frauen hüpfen in 
        voller Montur in den Pool, das heisst mit langen Hosen, langer Bluse und 
        Kopftuch. Die Nichtmuslimischen Frauen lassen das Kopftuch weg (aber baden 
        ebenfalls in den Kleidern) und die Chinesinnen tragen ein Badekleid. Eine 
        lustige Mischung! 
      Die Strände hier an der Ostküste mit dem weissen, puderfeinen 
        Sand sind wirklich etwas Spezielles. Die Gezeiten sind sehr stark ausgeprägt 
        und da der Strand so flach ist, muss man manchmal weit laufen, bis man 
        ans Wasser kommt. Das Wasser ist sehr warm und dort, wo die zurückweichende 
        Flut flache Tümpel hinterlassen hat, schon fast heiss. Etwa 30 km 
        nördlich von hier kommen jedes Jahr im Mai die grossen Meeresschildkröten 
        an den Strand, um ihre Eier zu legen. 
      Freitag, 1. März 2002  
      An der Ostküste gibt es keine eigentlichen Sehenswürdigkeiten, 
        ausser den Stränden natürlich. Diese sind zwar wie gesagt wirklich 
        wunderschön, aber wir stellen uns Strandurlaub in einem nichtmuslimischen 
        Land noch etwas angenehmer vor und verschieben diesen deshalb auf Thailand. 
        So entschlossen wir uns heute, wieder an die Westküste zu fahren. 
        Von Kuantan nach Kuala Lumpur, quer über die malaiische Halbinsel 
        sind es etwa 250 Kilometer durch grüne Wälder. Palmenwälder, 
        Bambuswälder, Laubwälder, Urwälder. Unterbrochen durch 
        eine breite Schneise für die Strasse und ab und zu, wie blutige Wunden, 
        durch die rote Erde frisch gerodeter Flächen. 
      
         
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             Für Minen, Plantagen, Strassen und Gebäude 
              verschwinden täglich grosse Flächen Wald 
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      Malaysia muss sich in den letzten Jahren dramatisch verändert haben. 
        Ausser den vielen kleinen Dörfern wirkt alles wie erst kürzlich 
        erstellt: die breiten Strassen, die grossen Tankstellen, die modernen 
        Spitäler, Hotels, Einkaufszentren, Schulen. Neben dieser "neuen 
        Welt" leben im Landesinneren noch Ureinwohner, welche mit Lendenschutz 
        und Blasrohr durch den Dschungel streifen. 
        Ausserdem ist Malaysia wegen den verschiedenen Religionen wie ein kleiner 
        Querschnitt durch Asien. Man sieht Moscheen (nicht ganz so schön 
        wie im Iran), hinduistische Tempel (nicht ganz so gross wie in Indien) 
        und buddhistische Tempel (wahrscheinlich nicht ganz so eindrücklich 
        wie in Thailand). 
      
         
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             Die hinduistischen Gottheiten sind auch in 
              Malaysia zu Hause 
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      Etwa 50 km vor Kuala Lumpur erreichen wir wieder die Autobahn. Sechsspurig 
        windet sie sich über die Berge, steil und kurvig wie ein Schweizer 
        Bergsträsschen. Die Lastwagen haben die allergrösste Mühe, 
        die Steigungen zu überwinden und in den Kurven muss man schon mal 
        einen Gang herunterschalten. Schon lange vor KL sehen wir verschwommen 
        im Dunst und Smog die riesigen Türme der Petronas Twin Towers in 
        den Himmel ragen - irgendwie gespenstisch, unwirklich. 
      Auf dem Weg in die Stadt machen wir einen Halt bei den Batu Caves. Hinduistische 
        Tempel, die in einem Höhlendom von 120 Metern Höhe errichtet 
        wurden. Die Höhle wird über 270 Treppenstufen erreicht und ist 
        Teil eines Höhlensystemes in einem Felsen, welcher laut Reiseführer 
        der letzte, grosse Kalkfelsen auf asiatischem Festland ist. Der Aufstieg 
        ist schweisstreibend aber lohnend, denn die riesigen Höhlen sind 
        überaus beeindruckend! 
      
         
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             Der Eingang zu den Batu Caves bei Kuala Lumpur 
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      Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, fuhren wir dann ins gleiche Hotel 
        im Stadtzentrum, in dem wir schon vor zwei Wochen waren. Es ist günstig, 
        sauber, gut gelegen und hat einen Parkplatz (da wir ja dieses Mal mit 
        dem Auto hier sind). In KL Auto zu fahren ist gar nicht so einfach. Um 
        den anwachsenden Verkehr - tägliche Verkehrsstaus sind die Regel 
        - bewältigen zu können, wurden die meisten Strassen in Einbahnstrassen 
        umgewandelt. Das bedeutet fast immer riesige Umwege, um ans Ziel zu kommen. 
        Dazu kommt das verwirrende Netz von Autobahnen auf mehreren Etagen. Zum 
        Glück kennen wir das Zentrum von KL von den vielen Taxifahrten her 
        bereits ziemlich gut und finden unser Hotel (fast) auf Anhieb. 
      Samstag, 2. März 2002 
      Wir verbringen heute den letzten Tag in KL und fahren am Vormittag mit 
        dem Zug noch einmal zu einem Baggersee. Das tönt ziemlich rustikal 
        und naturbelassen, ist es aber nicht. Das Gelände war früher 
        die weltweit grösste Übertag-Zinnmine und beherbergt heute laut 
        Eigenwerbung die "sieben malaiischen Wunder". Es gibt zwei grosse, 
        künstliche Seen, einen Golfplatz (natürlich!), drei Luxusresorts, 
        wovon eines mit künstlichem Standstrand und das andere mit dem Zielpublikum 
        "royalty and heads of states".  
      
         
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             Stranderlebnis am Baggersee 
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      Ferner Business-Parks, "The Mines Wonderland" (ein Vergnügungspark 
        mit Zoo, Minigolf, Schneehaus, Wasser-Laser-Show und vieles mehr) und 
        natürlich ein Shopping Center. Dieses mit integriertem Kinokomplex, 
        Bowlingbahnen, Eisbahn und einem Fluss, der mitten hindurchführt 
        und auf welchem Boote verkehren. Nochmal Eigenwerbung: "die einzige 
        Shopping Mall der Welt, in die man hineinsegeln kann". 
        Wir schauten uns kurz das Shopping Center und dann das Beach-Resort an 
        und staunten über die Touristen, die doch tatsächlich an der 
        prallen Sonne liegen. Sogar die Einheimischen finden es momentan sehr 
        heiss (dann muss es wohl stimmen) und wir sind froh über die Klimaanlagen 
        in den Zügen, den Bussen, den Taxis und natürlich in allen Gebäuden 
        und wir denken zum wiederholten Mal laut darüber nach, ob man in 
        unserem Auto nicht auch nachträglich so eine Klimaanlage...... 
        Auf jeden Fall müssen wir dringend aus dieser Hitze raus und werden 
        morgen in die Cameron Highlands fahren. Dort soll es kühl sein! 
      In KL ist immer etwas los. Dieses Wochenende findet das Malaysia Open 
        statt (sogar der Kommentator bemitleidete die Golfer, die bei dieser Hitze 
        spielen müssen), letzte Woche waren die Landhockey-Weltmeisterschaften, 
        morgen beginnt eine internationale Orchideenschau, gefolgt von einer asiatischen 
        Tierausstellung und in zwei Wochen trifft der Formel 1-Tross ein und die 
        Hotelpreise werden dann um das Doppelte so hoch sein wie jetzt. Aber dann 
        sind wir ja zum Glück nicht mehr hier. 
      Am Abend gingen wir dann nochmal zu den Twin Towers, die in der Dunkelheit 
        wie Weihnachtsbäume leuchten. Dieses Bauwerk ist absolut fantastisch! 
      
         
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             Die Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur bei 
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      Sonntag, 3. März 2002  
      Also ab in die Berge! Zweihundert Kilometer nördlich von KL liegen 
        die Cameron Highlands in denen von den Briten - wie könnte es auch 
        anders sein - sogenannte "Hill Stations" eingerichtet wurden. 
        Die noblen Herren und Damen verbrachten hier die Zeit, wenn es im Flachland 
        unerträglich heiss wurde (also wohl meistens) und heute kommen Busse 
        voller Touristen aus Singapur, um in diesem angenehmen Klima Ferien zu 
        machen und aus KL kommt man an den Wochenenden, um ein paar Runden Golf 
        zu spielen. Und es hat Malaysia-Touristen wie wir, die zwischendurch eine 
        Abkühlung brauchen. 
      Der Weg in die Berge ist wunderschön und führt mitten durch 
        dichten Urwald. Ab und zu sieht man zwischen den Bäumen Bambushütten 
        auf Pfählen, neben denen nackte Kinder spielen und die Erwachsenen 
        sitzen auf der Veranda und schauen den Blechkolonnen zu, die sich auf 
        der kurvenreichen Strasse den Berg emporwinden. Hier leben noch viele 
        Ureinwohner, sogenannte Orang Asli.  
        Auf 1600 Metern Höhe angekommen erwartet uns ein überaus angenehmes 
        Klima, etwa 10 Grad kühler als im Flachland und vor allem nicht so 
        feucht. Hier oben wurden die meisten Urwälder abgeholzt um Teeplantagen 
        anzulegen. Die Hotels sind sagenhaft teuer (wenigstens gibt es von Sonntags 
        bis Donnerstags Rabatt) und zum Teil in liebevoll renovierten Villen aus 
        der Kolonialzeit eingerichtet - Tudorstil mit Blick auf den Golfplatz. 
        Nett! 
      Montag, 4. März 2002  
      Bei diesem Klima verspürt man sogar wieder Lust, sich zu bewegen 
        und so wanderten wir heute Vormittag zu einem kleinen Wasserfall in der 
        Nähe. Mit Zoltans Fuss geht es langsam etwas besser, aber da wir 
        ja nicht gleich übertreiben wollten, nahmen wir Nachmittags das Auto 
        um noch etwas die Gegend zu erkunden. Wir fuhren zu einem Eingeborenen-Dorf, 
        welches aber nicht mitten im Urwald sondern auf einem abgeholzten Hügel 
        liegt.  
      
         
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             Siedlung der Orang Asli in den Cameron Highlands 
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      Die jungen Orang Asli die hier leben, verdienen sich ihr Geld unter Anderem 
        als Caddy auf dem nahen Golfplatz und üben vor ihren Hütten 
        den richtigen Gebrauch des Golfschlägers statt den Gebrauch des Blasrohres. 
        So viel Zivilisation haben wir aber eigentlich nicht gesucht und da wir 
        uns sowieso als Voyeure fühlten, fuhren wir bald wieder weg ohne 
        den Fotoapparat ausgepackt zu haben. 
        Dafür genossen wir am späten Nachmittag ganz stilecht einen 
        Devonshire Tea im "Ye Olde Smokehouse". Nach Indien und Malaysia 
        brauchen wir Englands Countryside wohl nicht mehr zu besuchen... 
      
         
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             Das Hotel "Ye Olde Smokehouse" 
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      Und am Abend wurde es dann so kalt, dass wir um unsere Pullover froh 
        waren. Kaum zu glauben, aber trotz des kühlen Klimas gedeihen Strelizien, 
        Oleander und vor allem die Bouginvilleas prächtig. Und die Weihnachtssterne 
        mit ihren riesigen Blüten wachsen wild am Strassenrand. 
      Noch ein kleines Erlebnis von heute. Viele Asiaten geben sich Mühe, 
        im Umgang mit den Weissen die westliche Kultur zu übernehmen, sei 
        es aus Höflichkeit oder weil man als "weltgewandt" gelten 
        will. Das kann dann zu Situationen führen, wo eine Muslimin von sich 
        aus Zoltan zur Begrüssung die Hand gibt. Für sie eine sehr peinliche 
        Situation (ein Mann darf eine fremde Frau in Asien niemals berühren!) 
        und für Zoltan - nach einigen Monaten Asien - ebenfalls.  
      Dienstag, 5. März 2002  
      Teeplantangen sahen wir ja schon viele in Indien. Aber hier kann man bei 
        einigen die Fabriken besichtigen und das ist natürlich interessant. 
        Vom Ernten der Teeblätter bis zum fertigen Tee dauert der ganze Prozess 
        gerade mal zwei Tage. Die Blätter werden zuerst getrocknet und dann 
        maschinell zerkleinert. Die Schneide- und Pressmaschinen von 1935 versehen 
        heute noch ihre Dienste, so wie sich der ganze Herstellungsprozess seit 
        damals nicht verändert hat. Die einzelnen Plantagen sind bis zu mehreren 
        Tausend Hektaren gross und die Pflücker (hauptsächlich Inder 
        und Inderinnen) wohnen in Barackendörfern, welche weit verstreut 
        in den Tälern liegen. 
      
         
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             Teeplantage in den Cameron Highlands 
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      Aber nicht nur Tee wird hier oben angebaut. Es hat grosse Gemüse- 
        und Obstfarmen und an den vielen, entlang der Strasse aufgebauten Ständen 
        gibt es von grünen Spargeln bis zu Erdbeeren alles, was man sich 
        vorstellen kann. Wir versuchten ein paar, uns unbekannte Früchte 
        wie Honigäpfel (schmecken wie eine kleine Melone), süsse Orangen, 
        eine Art rote Kiwis und so etwas ähnliches wie Mangos (die korrekten 
        Namen konnten wir uns leider nicht merken) und wurden mit ganz neuen Geschmackserlebnissen 
        überrascht. 
      Wir werden morgen Richtung Thailand weiterfahren und verzichten auf einige 
        schöne Orte, die noch auf unserem Weg liegen würden. Erstens 
        läuft uns langsam die Zeit davon (Thailand ist riesig und Ende Mai 
        wollen wir ja nach Australien verschiffen) und zweitens sollen die Strände 
        und die Landschaft allgemein (und die Kulturgüter sowieso) in Thailand 
        noch beeindruckender sein. 
      Malaysia ist ein schönes und "einfaches" Reiseland. Die 
        Menschen sind durchwegs sehr freundlich (und zurückhaltend, was wir 
        nach Indien wirklich geschätzt haben) und die Meisten - wenigstens 
        entlang der touristischen Pfade - sprechen englisch.  
        Wenn man Asien noch nicht bereist hat, ist Malaysia sogar sehr empfehlenswert, 
        da hier auf kleinstem Raum so viele verschiedene Völker und Religionen 
        (mit all ihren Kulturgütern) leben und es ausserdem auch interessante 
        Überbleibsel aus der Kolonialzeit hat. Die Landschaft ist tropisch, 
        es hat - vor allem an der Ostküste - wirklich schöne Strände 
        und Inseln und die touristische Infrastruktur wie Strassen, Hotels, Restaurants, 
        Vergnügungsparks, Kinderspielplätze etc. ist ausgezeichnet. 
        Die Hauptstadt Kuala Lumpur ist ebenfalls einen längeren Aufenthalt 
        wert (und fast Moskitofrei!). Der einzige "Nachteil": es ist 
        immer und überall (ausser in den paar wenigen Hill Stations) sehr 
        warm und sehr feucht - tropisches Klima eben.
 
       
   
  
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