28.08.2001 "Esfahan ist die Hälfte
der Welt" (persisches Sprichwort)
Freitag, 24. August 2001
Esfahan ist auf der Liste der Unesco-Weltkulturerben und wir begannen
heute ganz sachte, diese einmalige Oasenstadt zu erkunden und zu erleben.
Da Freitag ist, läuft das Leben etwas gemächlicher ab, die Bazare
sind geschlossen und die Leute verbringen den Tag in einer der grossen
Parkanlagen, die diese Stadt so grün machen.
Wir besuchten am Vormittag den Meydãn-e Emãm. Einen Platz
im Zentrum Esfahans welcher zu den grössten und beeindruckendsten
der Welt zählt. Er ist siebenmal so gross wie der Markusplatz in
Venedig, mit Grünflächen und Springbrunnen in der Mitte, umgeben
von Arkaden mit Geschäften und Werkstätten und flankiert von
den schönsten Moscheen Irans. Die Schönheit dieses Ortes ist
gewaltig, einmalig, unbeschreiblich und auf einem Foto nicht wiederzugeben.
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Meydãn-e Emãm, Ostseite mit der
Lotfallãh-Moschee
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Wir merken jeweils sehr schnell, ob wir uns in einer Stadt wohlfühlen
oder nicht. Natürlich liegt das vor allem daran, wie uns die Menschen
begegnen. Und hier gibt es nebst den wie immer freundlichen Leuten endlich
auch etwas anders fürs Auge als schöne Landschaften. Wir sind
auf jeden Fall begeistert und freuen uns auf die nächsten Tage.
Am Nachmittag nutzten wir das klimatisierte Hotelzimmer, um endlich mal
wieder etwas fürs Internet zu produzieren, bevor wir uns gegen Abend
wieder in die Hitze wagten und die berühmten Brücken Esfahans
besichtigten.
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Eine der vielen Brücken Esfahans
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Ein besonderes Erlebnis ist es, in einem der Teehäuser unter der
Brücke zu sitzen (wobei hier ein Teil "only for men" ist
und wir unmissverständlich in den "gemischten" Teil gewiesen
wurden, in welchem auch Frauen sitzen dürfen) und den Leuten zuzuschauen.
Hier trafen wir auch Anita und Marc, ein holländisches Pärchen
mit dem wir den Abend verbrachten. Wir hatten uns so viel zu erzählen
und fanden so viele Gemeinsamkeiten in unseren Leben, dass es viel zu
schnell Mitternacht wurde. Normalerweise suchen wir den Kontakt zu anderen
Reisenden nicht unbedingt. Nach dem üblichen "Woher" und
"Wohin" hat man sich oft nicht mehr viel zu sagen und die Gespräche
sind eher oberflächlich. Und eigentlich wollen wir ja Einheimische
kennenlernen. Aber mit Marc und Anita (welche ausgezeichnet französisch
spricht) konnten wir wieder mal tiefergehende Gespräche führen.
Den letzten Tee vor dem Rückweg genossen wir im Garten des Hotel
Abbasi. Sicher das schönste Hotel im Iran und wahrscheinlich auch
weltweit eines der schönsten.
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Im Garten des Hotel Abbasi, einer alten Karawanserei
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Samstag, 25. August 2001
Wir verbrachten den ganzen Vormittag im Hotelzimmer, um unsere Mails zu
beantworten. Um die Internetkosten gering zu halten, gehen wir immer zuerst
in einen Internetshop, laden die eingegangenen Mails auf eine Diskette
und lesen und beantworten sie dann auf unserem Laptop im Hotel (ist schon
eine tolle Sache, so ein Gerät dabei zu haben). Auch unsere neuen
Berichte und Fotos produzieren wir auf dem Laptop und speichern sie auf
Diskette, wenn wir sie fertiggestellt haben. Dann gehen wir mit dieser
Diskette wieder in einen Internetshop und laden das Ganze rauf.
Aber so weit sind wir heute noch nicht, weil am Nachmittag Sightseeing
angesagt war. Wir hatten eine 3-stündige Rundfahrt gebucht, welche
sich als 4-stündiger Fussmarsch herausstellte. Und für uns natürlich
wieder mal alles 10-fach so teuer wie für Einheimische. Apropos Preispolitik
und Ausländer haben wir heute noch ein schönes Beispiel gehört.
Eine iranische Frau war in der Gruppe mit ihrem englischen Ehemann. Wenn
sie zusammen reisen, bezahlen sie in den Hotels verschiedene Tarife....
Aber es wurde uns gesagt, dass wir die Logik im Iran nicht suchen müssen.
Als erstes besuchten wir die Moschee Masjed-e Emãm, eines der grössten
Meisterwerke islamischer Baukunst. Es kann einem wirklich den Atem verschlagen,
wenn man die von aussen eh schon beeindruckende Moschee betritt. Die herrlichen
Mosaikarbeiten auf den Portalen, den Kuppel, Minaretten und Arkaden gehören
(laut Reiseführer) zu den schönsten, die je im Iran gemacht
wurden.
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Kleiner Ausschnitt aus dem Inneren der Moschee
Mased-e Emãm
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Diese Moschee befindet sich an der Südseite des grossen Platzes
Meydãn-e Emãm (siehe Bericht von gestern). An der Ostseite
steht die herrliche Lotfallãh-Moschee, welche statt einer blauen
eine crèmefarbene Kuppel hat. Je nach Tageslicht nimmt die Kuppel
eine andere Farbe an. Auch die Ornamente auf dieser Kuppel sind von einer
einmaligen Schönheit.
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Die Lotfallãh-Moschee
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Nach dem obligaten Bazar-Besuch, bei welchem uns (mit Provision für
den Reiseführer natürlich) irgendwelche Kunsthandwerk-Gegenstände
angedreht werden sollen, gingen wir noch zum Cohel Sotun, dem "Palast
der 40 Säulen". Ebenfalls ein beeindruckendes Bauwerk, aber
aus Holz mit Malereien und Spiegelarbeiten, in einem schönen Park
gelegen.
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Im Garten des Palastes der 40 Säulen
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Den Bazar werden wir alleine noch mal besuchen. Er soll einer der schönsten
Bazare Irans sein. Für uns ist in solchen Bazaren auch immer wieder
spannend, den Handwerkern bei der Arbeit zuzusehen. Im Bazar von Eshafan
wird viel Kunsthandwerk hergestellt und verkauft. Berühmt sind die
filigranen Silber- und Kupferarbeiten, die Miniaturmalereien auf Kamelknochen,
die meisterhaften Einlegearbeiten (z.B. auf Schatullen), die Stoffdrucker
und natürlich wie überall die Teppichknüpfer. Wir konnten
es uns bis jetzt verkneifen, irgendein Souvenir zu kaufen. Vor allem entsprechen
die Sachen, so schön sie auch sind, nicht ganz unserem Geschmack.
Sonntag, 26. August 2001
Wir liessen uns heute Vormittag durch den interessanten Bazar von Esfahan
treiben. Wir bestaunten uralte Webstühle in kleinen Hinterhöfen
bei der Arbeit, den geschäftigen Gemüsemarkt mit den lauten
Marktschreiern, wir sahen wie in kleinen Küchen die berühmten
Süssigkeiten hergestellt werden (karamellisierte Zuckerplättchen,
Honigkuchen mit Mandeln, allerlei Nougat etc.) und besuchten zwischendurch
die schöne Freitags-Moschee. Die Altstadt von Esfahan ist fast völlig
überdacht mit kuppelförmigen Gewölben unter denen das Leben
stattfindet.
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Kupferschmiede im Bazar
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Zwischendurch hat es auch kleine Garküchen, in denen man sich verpflegen
kann. Wir riskierten es und bekamen gebratene Innereien auf Fladenbrot,
dazu Zwiebeln und Minze und gesalzene Milch. Alle Iraner schauten uns
gespannt zu, wie wir assen. Ein Angestellter suchte in der untersten Schublade
zwei Löffel für die Ausländer heraus, aber wir assen natürlich
wie alle anderen mit den Fingern. Gesalzene Milch ist ziemlich gewöhnungsbedürftig,
aber das Essen hat recht gut geschmeckt (wir wollen lieber nicht so genau
wissen, aus was es bestand). Wir haben beide so ziemlich die Nase voll
vom üblichen Essen. Immer nur Kebab und Reis oder Reis mit Kebab.
Also stürzen wir uns auf alles, was wir nicht kennen. Hier in Esfahan
sahen wir das erste Mal auch eine Art Fast-Food: Sandwiches mit heissem
Fleisch oder Wurst und Salat gefüllt. Etwas Tolles in den iranischen
Städten sind die Saftbars, die es fast an jeder Ecke gibt. Da werden
frische Früchte wie Bananen, Melonen oder Rüebli (das Rüebli
wird hier eher wie eine Frucht behandelt und es gibt z.B. auch Rüeblikonfitüre)
zu Milchshakes verarbeitet. Diese schmecken sehr gut und sind für
uns momentan der wichtigste Vitaminlieferant.
Übrigens erreicht die Sitte, gleichartige Handwerker und Läden
an einem Ort zu konzentrieren (wie wir das schon in der Türkei beschrieben
haben) hier ihren Höhepunkt. Wenn man nicht weiss, wo der Schuhbazar
ist könnte man denken, dass es in ganz Esfahan keine Schuhe gibt.
Im und um den Schuhbazar selbst dann mindestens 50 Schuhläden, alle
mit der mehr oder weniger gleichen Auswahl. Und da immer noch ein Handelsembargo
besteht, ist die Auswahl generell dürftig. Dafür wird eifrig
kopiert. Marsriegel, Coca Cola, Zahnpasta; alles täuschend echt und
nur an Kleinigkeiten als Kopie zu erkennen.
Heute wurde Tara das erste Mal angetatscht ("zufällige"
Berührungen beim Vorbeigehen). Wir haben darüber gelesen, dass
das in Pakistan so ein Problem sei. Die Iraner sind in der Regel sehr
höflich und blöde Anmacherei sahen wir bis jetzt nicht. Aber
eigentlich erstaunt es uns nicht. Hier gibt es relativ viele Touristen
und man sieht leider immer wieder Ausländerinnen, welche mit den
Kleidervorschriften etwas gar locker umgehen. Für die meisten Iraner
ist das provozierend und es ist auf jeden Fall unhöflich. Ausserdem
herrscht im Iran natürlich ein genauso verzerrtes Bild von Europa
vor wie bei uns über den Iran. Ohne unsere Gesellschaft zu kennen,
um das Gesehene richtig interpretieren zu können, werden illegal
via Satellitenschüssel europäische Sender empfangen und wir
wissen ja, was nach Mitternacht auf RTL so läuft.
Die meisten IranerInnen wissen, dass der Westen ein einseitiges Bild über
sie zeigt und so versuchen wir in Gesprächen immer wieder zu erklären,
dass es umgekehrt eben auch so ist.
Montag, 27. August 2001
Es wird Zeit, etwas über die Befindlichkeit der IranerInnen zu erzählen.
Wir im Westen sind ja ziemlich optimistisch, seit Khatami Präsident
ist und einen Reformkurs eingeschlagen hat. Weit weniger optimistisch
sind jedoch die Menschen hier. Wir haben ja schon verschiedentlich gehört
(eigentlich ausnahmslos), dass man mit dem System unzufrieden ist. Wir
geben hier noch zwei Gespräche von heute wieder ohne beurteilen zu
können. inwieweit die Aussagen der Wahrheit entsprechen.
Ein etwa 30-jähriger Mann welcher mit uns im gleichen Taxi sass will
versuchen, in Österreich als Flüchtling aufgenommen zu werden.
Er findet die muslimische Gesellschaftsordnung schlecht (die christliche
sei besser). Man stecke hier Menschen unter fadenscheinigen Gründen
ins Gefängnis oder peitsche sie aus. Laut ihm sind 99% der iranischen
Jugend entweder depressiv oder drogenabhängig. Er habe eine Zeitlang
in Indien gelebt und dort seien die Menschen viel freier. Er glaube nicht,
dass sich die Verhältnisse im Iran zum Besseren wenden werden.
Kurz darauf sprachen wir in einem Museum mit einer jüngeren Angestellten.
Diese erzähle uns von der Diskriminierung, unter welcher Nicht-Moslems
im Iran leiden. Sie hätten kaum Aussichten auf eine Stelle, schon
gar nicht bei der Verwaltung, auf Banken oder in Hotels. Hier sieht man
auch, wie weit sich der hier gelebte Islam von der Theorie entfernt hat.
Der Islam akzeptiert nämlich ursprünglich die anderen "geschriebenen"
Religionen wie Juden- und Christentum als gleichberechtigt. Sie findet
auch die Bekleidungsvorschriften für Frauen absurd und erzählte
uns von folgenden Vorfällen in der letzten Zeit: Frauen, welche zu
kurze Hosen oder Ärmel trugen wurden an den sichtbaren Stellen, also
den Armen oder Beinen Verletzungen mit dem Messer oder der Peitsche zugefügt,
um sie zu bestrafen. Geschehen dieses Jahr in Teheran. Sie glaubt auch
nicht an Khatami und die Reformabsichten seien nur leeres Gerede. Und
als sie sich beobachtet fühlte wurde sie plötzlich stumm und
brachte einige Meter Abstand zwischen uns - mitten im Gespräch.
Wir wissen natürlich nicht, wie repräsentativ das ist. Aber
wir haben hier noch keinen Iraner und keine Iranerin getroffen welche
gesagt hätten, dass sie zufrieden sind mit ihrem Land oder gerne
hier leben. Es sind zwar stolze Leute, aber sie sind nicht stolz auf ihr
Land.
Das Museum welches wir besuchten liegt im armenischen Stadtteil Jolfa
neben der Vank-Kathedrale. Es zeigt mit einigen Bildern, Texten und alten
Filmaufnahmen den Genozid, welcher anfangs dieses Jahrhunderts an der
armenischen Bevölkerung verübt wurde. Alleine in der Türkei
wurden etwa 1,5 Millionen Menschen umgebracht. Wen wundert es, dass die
Bilder genauso aussehen wie diejenigen, welche 30 Jahre später im
zweiten Weltkrieg gemacht wurden.
Es ist sehr heiss und wir mussten unseren Tagesablauf dem der Iraner
anpassen. Vormittags besichtigen wir irgendeine Sehenswürdigkeit,
gegen 13 Uhr (dann schliessen auch alle Läden) ziehen wir uns ins
Hotelzimmer zurück zum dösen, schreiben, lesen oder was auch
immer und erst gegen 18 Uhr, wenn auch die Läden wieder öffnen,
wagen wir uns auf die immer noch heissen Strassen. Angenehm wird es dann
nach 21 Uhr, wenn die Iraner essen gehen oder noch später, bei Tee
und Wasserpfeife im Teehaus oder im Park. Wir sind im Moment dauernd müde
und so geniessen wir diese ruhigen Tage.
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Tara und Zoltan in einem der vielen schönen
Teehäuser
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Dienstag, 28. August 2001
Gestern Abend waren wir auf dem Golzãr-e Shohadã, einem
Friedhof für diejenigen Männer, welche im Krieg gegen Irak getötet
wurden. Tara ist ja ganz wild auf Friedhöfe, aber so etwas haben
wir noch nie gesehen. Die endlosen Reihen der Fotos der Gefallenen sind
ein Bild, das man nur schwer wieder vergisst.
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Auf dem Friedhof Golzãr-e Shohadã
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Heute ist unser letzter Tag in der Stadt Esfahan von der ein persisches
Sprichwort sagt, sie sei die Hälfte der Welt. Wir fuhren mit dem
Taxi (wobei dem Taxifahren jedes Mal eine hartnäckige Feilschrunde
von Zoltan vorausgeht) zum ausserhalb der Stadt gelegenen Mausoleum Menãr-e
Jonbãn, auch als "Shaking Minarettes" bekannt. Weil uns
das ziemlich enttäuschte, fuhren wir noch einmal zur Moschee Masjed-d
Emãm. Leider gibt es nicht nur kaum Worte um die Herrlichkeit dieser
Anlage zu beschreiben, sie sprengt auch alle Möglichkeiten einer
Fotokamera. Wir sitzen lange Zeit andächtig im Zentrum der Anlage,
einem Platz welcher von vier mächtigen Portalen umgeben ist. Die
Portale werden flankiert von Bogengängen und weiteren Innenhöfen,
hinter dem Hauptportal erhebt sich die mächtige, blauglasierte Kuppel
und gegenüber die hohen Minarette. Alles, sowohl aussen wie auch
innen ist restlos überzogen mit Mosaiken und Kacheln, die floralen
Muster und Ornamente sind in den Himmelsfarben blau, azur und gelb gehalten.
Leider (aus fotografischer Sicht) wurde der grösste Teil des Innenhofes
mit Plachen auf Stahlrohrgerüsten überdeckt, damit die vielen
Betenden vor der brütenden Sonne geschützt sind.
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Garten im Inneren der Moschee Masjed-d Emãm
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Übrigens empfinden wir den Islam hier im Iran weit weniger präsent
als in der Türkei. Die Konzentration der Moscheen in der Türkei
erscheint grösser, weil sie immer Minarette haben und einen das Gejaule
der Muezzin oft mehrstimmig mehrmals am Tag verfolgt. Hier hören
wir sie selten bis nie und wenn, kann man schon eher von Gesang reden.
Ausserdem sahen wir im Osten der Türkei viele Frauen, die das Gesicht
bis auf einen Schlitz für die Augen gänzlich verschleiert hatten.
So etwas haben wir im Iran (ausser bei saudiarabischen Touristinnen) noch
nie gesehen.
Wir werden Esfahan morgen verlassen um weiter Richtung Yazd zu fahren.
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