Ein riesiger Zoo - das Khama Rhino Sanctuary
Mittwoch, 25. März 2009
Das Frühstücksbuffet im Hotel Marang ist ausgezeichnet und so genossen wir zum dritten Mal in Folge Rühreier, Omeletts und Früchte als Start in einen anderen, schönen Tag.
Bereits kurz nach Mittag haben wir unser heutiges Ziel erreicht: das Khama Rhino Sanctuary. Ein kleines Schutzgebiet für einige der letzten Nashörner Botswanas.
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Wasserloch im Khama Rino Sanctuary |
Der Campplatz ist sehr schön gelegen, mit grossen, schattenspendenden Bäumen, einer Feuerstelle, Abfallkübel und sogar fliessendem Wasser. Die vielen Vögel, die es auf dem Platz hat, warten nur darauf, dass wir etwas Wasser aus dem Hahnen lassen, dass sie aus der Pfütze am Boden trinken können.
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Auch Futter wird gerne angenommen |
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Vielleicht hilft etwas Betteln |
Am späteren Nachmittag gingen wir dann auf Pirschfahrt. Der Park ist 4300 Hektaren gross - ein sehr kleiner Nationalpark oder ein sehr, sehr grosser Zoo, wie man's nimmt. In gut einer Stunde kann man ihn von einem Ende zum Anderen durchfahren und sieht dabei praktisch garantiert eines oder mehrere der Nashörner, die hier zu Hause sind. Und ausserdem grosse Herden von Zebras, Streifengnus, Impalas, Springböcken, Wasserböcken, Elenantilopen, Giraffen, Warzenschweinen, Kudus, Strausse, Kuhantilopen, ein paar Oryxe, Schakale und Steinböckchen.
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Übermütige Zebras |
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Samtäugige Impalas |
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Stolze Giraffen |
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Neugierige Zebra-Babys |
An einem Wasserloch haben wir lange einen grossen Nashornbullen beobachtet, welcher sein Territorium gegen Artgenossen verteidigte und vor allem ein Weibchen mit ihrem Jungen immer wieder angriff, wenn diese dem Wasserloch zu nahe kamen. Als ein fast ebenso grosser Bulle auftauchte dachten wir, dass es jetzt dramatisch wird. Aber die Zwei haben lediglich viel Staub aufgewirbelt, sich mit Drohgebärden gegenseitig versucht einzuschüchtern und mit gesenkten Hörnern konnte mal der Eine ein paar Schritte Boden gut machen, um dann vom Anderen wieder ein paar Schritte zurück gedrängt zu werden. Und so ging das die längste Zeit hin und her, ohne dass es zu einem ernsthaften Angriff gekommen wäre.
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Ich bin hier der Chef! |
Auf dem Rückweg zum Campingplatz sahen wir noch viele weitere Nashörner und sogar noch ein winziges, praktisch neugeborenes Kalb. Im Park leben scheinbar 40 "Rhinos", heute haben wir sicher die Meisten davon gesehen.
Donnerstag, 26. März 2009
Noch vor Sonnenaufgang krochen wir aus den Schlafsäcken und um halb Sieben waren wir schon unterwegs. Zuerst lief uns eine Gruppe junger Giraffenbullen über den Weg. Nachdem sie uns etwas misstrauisch aber doch ziemlich neugierig gemustert hatten, liessen sie sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht mehr stören und spielten ausgelassen herum. Sie führten Scheinkämpfe aus, bei denen sie versuchen, sich mit Kopf und Hals zu knuffen und zu boxen, drängten sich gegenseitig ins Gebüsch und schienen sich zwischendurch immer wieder zu versichern, ob wir auch ja zuschauen.
An einem der Wasserlöcher haben wir dann mindestens zwei Stunden verbracht. Etwas weiter weg ziehen riesige Zebraherden von einigen Hundert Stück durchs Gras und rund ums Wasserloch gehen verschiedene Gnu-Familien ihrer Beschäftigung nach. Die Bullen jagen sich gegenseitig grunzend über die Ebene oder ihre Weibchen in die, von ihnen gewünschte Richtung und versuchen auch schon mal, ein Weibchen aus einer anderen Herde zu verführen (oder besser gesagt zu entführen).
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Auch hier zeigt jemand, wer der Chef ist... |
Direkt vor uns hält sich ein Gnu-Kindergarten auf - etwa ein Dutzend Jungtiere in Begleitung eines einzelnen Weibchens. Die Kleinen sind sehr neugierig und wenn wir die Hand aus dem Auto halten würden, könnten wir sie streicheln, so nahe kommen sie. Nachdem uns alle ausgiebig inspiziert hatten, legten sie sich vor dem Auto eng aneinandergekuschelt zu einem Nickerchen hin.
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Unterdessen war eine Nashornmama mit ihrem Jungen dazugestossen und nachdem sich auch diese vergewissert hatte, dass wir einfach ein unbeweglicher, stiller, schwarzer Klotz sind von dem keine Gefahr auszugehen scheint, begann sie ungeniert ein paar Meter vom Auto entfernt zu grasen. Nur einmal, als sie völlig versunken beim Fressen immer näher kam und plötzlich merkte, dass sie fast das Auto berührt, lief sie erschrocken und laut schnaubend ein paar Schritte weg. Das Junge bettelte mit hohen, maunzenden Geräuschen um Milch und machte nach dem Trinken und nach dem Versuch, mit einem jungen Gnu zu spielen, ebenfalls ein Nickerchen.
Auf der anderen Seite des Wasserloches tauchte ein halbes Duzend weiterer Nashörner auf, ein Schakal suchte in den Büschen nach Eiern oder jungen Vögeln und auch Familie Warzenschwein wagte sich in unsere Nähe.
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Familie Warzenschwein |
Die Stunden gestern und heute inmitten der Tiere waren ein einmaliges Erlebnis. Die Gefühle, die man dabei empfindet, kann man fast nicht wiedergeben.
Gegen Abend fuhren wir nochmals auf die Pirsch, standen wieder inmitten von Zebra-, Giraffen- und Gnuherden, schauten den Tieren beim Fressen und Spielen zu, beobachteten die Nashörner im Schlammbad und wagten kaum zu atmen, als drei dieser Kolosse so nahe zum Auto kamen, dass wir sie fast hätten berühren können. Es ist einfach unbeschreiblich schön!
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Rhino nach dem Schlammbad |
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Zebra-Familie |
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Impala-Junggesellen |
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