Newsletter vom 4. Oktober 2022: Big Apple New York
New York, der grosse Apfel, immer wieder faszinierend und sehenswert.
Unser Stellplatz liegt zwar nicht direkt in Manhattan, sondern gegenüber in Jersey City. Aber die typischen Geräusche einer amerikanischen Grossstadt wie das ständige Heulen der Sirenen, das Hupen der Autos und das Geknatter der Hubschrauberrotoren sind hüben wie drüben des Hudson River die Gleichen.
Jersey City hat aber auch einiges zu bieten. Zum Beispiel die Kopie eines Oktoberfestes mit viel Bier, lauter Musik, riesigen Bretzeln und deftigen Jägerschnitzeln mit Sauerkraut (nicht zu empfehlen!).
Ansonsten ist unser Viertel richtig "hip", mit veganem Bio-Restaurant, Gourmet-Läden mit exzellentem Weinangebot und französischem Käse, ein Bäcker mit feinem Sauerteig-Baguette, guten Cafés und einem kleinen Lebensmittelladen mit umfangreichem Angebot und einer eingegliederten Apotheke. Hier haben wir uns auch den bivalenten Corona-Booster und die Grippeimpfung machen lassen. Alles sehr unkompliziert und der Booster ist selbst für uns Ausländer gratis.
New York ist so riesig, dass man sich mit den Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt sehen will, zwangsläufig stark beschränken muss.
Ein "must see" ist zweifellos Ground Zero - der Ort am dem die Türme des World Trade Center standen. Das 9/11 Memorial markiert mit Wasserbecken die Orte, an denen einst die Twin Towers standen. Die Becken haben exakt die Abmessungen der beiden Türme und sind mehrere Stockwerke tief. Ringsherum fliesst Wasser in die Tiefe, um in der Mitte durch ein weiteres, viel tieferes Loch verschlungen zu werden. Auf der Einfassung sind die Namen aller fast 3'000 Opfer eingraviert. Es ist ein sehr emotionaler Ort, fast noch eindrücklicher als das Museum, welches mit vielen Bildern, Abschiedsbotschaften der Opfer und der Angehörigen, Artefakten, die von einer zerrissenen Handtasche bis zu zerstörten Feuerwehrwagen reichen und bewegenden Videos zum Innehalten anregt und zum Glück an jeder Ecke einen Kleenex-Spender stehen hat.
Im fünften oder sechsten Untergeschoss des World Trade Centers war die Station der Metro, die unter dem Hudson durch nach Jersey führt und die natürlich komplett zerstört wurde. Die neue Station die stattdessen aufgebaut wurde, ist ein Eye Catcher erster Güte. Architektonisch sowie innen und aussen einfach nur atemberaubend!
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist The Vessel. Ein Gebäude, das einzig dem Zweck dient zu zeigen, was moderne Architektur so alles kann. Architektur als Selbstzweck sozusagen.
Das Gegenteil ist der Park High Line. Auf dem ehemaligen Hochbahntrasse wurde ein ca. 2,3 km langer und einige Meter breiter Park errichtet, der von den New Yorkern fleissig zum Spazieren und Joggen benutzt wird. Es hat viele Bänke und Liegen zum Ausruhen und da die Bepflanzung schon ziemlich gewachsen ist, auch viele Schattenplätzchen.
Eine der unzähligen Aussichtsplattformen ist das SUMMIT One Vanderbilt. Seit einem Jahr eröffnet, ist sie das neue Mekka der Influenzer:innen. Schon der verglaste Fahrstuhl bietet ein Erlebnis der besonderen Art und ist mit der stroboskopischen Lichtshow für Epileptiker absolut nicht geeignet.
Auf 310 Meter über Boden betritt man dann ein Spiegelkabinett respektive einen Glaspalast, der schon für sich genommen spektakulär ist - die Aussicht ist es sowieso. Aber man setzt noch einen drauf. In einer separaten Halle ist der Boden und die Luft voll silberner, reflektierender Ballone und in einer anderen Halle kann man vollverglaste Balkone betreten und sieht unter sich den Verkehr der 5th Avenue. Allerdings muss man da mindestens eine halbe Stunde anstehen (und schwindelfrei sollte man auch besser sein). Kein Wunder kostet der Eintritt fast 40 Dollar pro Nase...
Grundsätzlich sind die Preise in New York selbst für uns Schweizer astronomisch. 20 Dollar für ein Glas Wein, 10 Dollar für ein kleines Baguette in der Bäckerei. Und eine (!) Kugel Glace kostet inkl. Steuern etwa 8$.
Eine Grossstadt geht in die Beine. Früher gab es noch Elektro-Trottinetts zum Mieten. Aber das wurde abgeschafft, nachdem die Stadt der Flut an illegal abgestellten Gefährten wohl nicht mehr Herr wurde. Nun gibt es nur noch Fahrräder zu mieten. Vor allem rund um den Central Park mit seinen ausgewiesenen Fahrrad-Rundstrecken findet man sehr viele Verleihstationen und genau für solche Gelegenheiten nahmen wir unsere Helme von Zuhause mit.
Jede amerikanische Grossstadt ist ein Biotop für schräge Vögel. Ob sie diese anzieht oder hervorbringt? Wohl beides. Auf jeden Fall versuchen viele, irgendwie aus der Masse herauszustechen. Sei es mit dem Häuptlingsgewand eines afrikanischen Stammes, mit dem 50cm hohen Vogelnest aus Haaren oder mit Blinklichtern an den Zähnen. Aber man kommt auch in den Genuss von weltklasse Strassenmusikern. Vor allem in den Metrostationen (da ist die Akustik oft sehr gut).
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The Big Apple |
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Neue Metrostation "World Trade Center" |
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The National 9/11 Memorial
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Im Rand eingraviert: die Namen aller Opfer |
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Das war einmal ein Feuerwehrwagen |
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Verschnaufpause |
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"Little Island" im Hudson River Park, ehemals Pier 54 |
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Architektur ohne praktischen Zweck: The Vessel (das Schiff) |
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High Line - ehemals Güterzugtrasse, jetzt Parkanlage |
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Die Aussicht vom SUMMIT One |
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Influenzerin |
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Möchtegern-Influenzer |
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Grosstadtleben, irgendwo in Lower Manhattan |
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Von Herzog & de Meuron: Apartmenthaus 56 Leonard Street |
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Freedom Tower, One World Trade Center |
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Unterhaltung in der Metro |
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Tolle Haarfarbe |
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