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Die lange Anreise zum Paradies

Sonntag, 7. Oktober 2012

Fast 30 Stunden nachdem wir unsere Wohnungstür abgeschlossen hatten, konnten wir endlich den Schlüssel zu unserem Bungalow auf Hohewarte in Empfang nehmen.
Leider startete unsere Reise nicht ganz so reibungslos, wie wir das eigentlich gewöhnt sind. Das fing schon damit an, dass wir bei der Air Namibia mit der Bitte um den Upgrade unserer Sitzplätze abgeblitzt sind. Da half keines der vielen Mails und auch die "Drohung" dass die ältere Frau (also Tara) thrombosegefärdet sei, nützte nichts. Business Class sei voll und überhaupt sei der ganze Flug mehr als voll (sprich überbucht).
Da wir in der letzten Zeit so Einiges über die Air Namibia und die sitzengelassenen Passagiere lasen, standen wir also bereits sechs Stunden vor Abflug in Frankfurt am Schalter. Dass der Schalter noch gar nicht mit Air Namibia angeschrieben war, sondern dort noch Passagiere der Gulf Air eingecheckt wurden, hinderte uns nicht daran, ein paar Meter daneben schon mal Präsenz zu markieren und alle Touristen mit Safarihemd böse anzuschauen. Und kaum drehte die Anzeigetafel auf Air Namibia, besetzten wir sofort und zu allem entschlossen zwei Schalter (denn wir wollten erstens überhaupt zwei Sitze und zweitens solche zum Liegen). Natürlich schlossen die anderen Safarihemdträger sofort auf, aber wir waren in der Pool-Position, vor unserer Nase das Schild "CheckIn um 16.30 Uhr", also etwa in 2 Stunden...
Doch der Ellbogeneinsatz lohnte sich. Wir ergatterten noch zwei der begehrten Sitze in der Premium Class und hatten deshalb einen sehr angenehmen Flug.

Dass auch die Gästefarm Hohewarte überbucht ist, wussten wir ebenfalls. Man hatte uns bereits vor ein paar Tagen gemeldet, dass wir statt heute Früh erst gegen Abend ins Zimmer können. Dass sie uns aber einen Platz bereitmachen würden, damit wir schon mal am Auto arbeiten können.... Zum Glück war dann aber unser Zimmer schon kurz nach Mittag bereit und nun liegen wir endlich frisch geduscht und hundemüde auf dem Bett und warten darauf, dass es 16.00 Uhr wird (denn dann gibt es Kaffee und Kuchen :-)

Aussicht aus unserem Bungalow auf Hohewarte  

Aussicht von unserem Bungalow auf Hohewarte

Montag, 8. Oktober 2012

Nun ist es ziemlich genau 5 Monaten her, dass wir das letzte Mal Richtung Windhoek fuhren. Die Schlaglöcher sind immer noch die gleichen, dafür wird an einem neuen Polizeicheckpoint gearbeitet. Sämtliche Ausfallstrassen um Windhoek haben so eine Polizeisperre, wo alle hinein- und herausfahrenden Autos überprüft werden. Da sie dabei auch das Vorhandensein einer gültigen Strassenbenutzungsgebühr überprüfen (die sogenannte Cross Border Charge), führte uns unser heutiger Weg zuerst zur Road Fund Administration, um die selbige zu erneuern. Auch das gemietete Satellitentelefon mussten wir abholen, die SIM-Karte für unseren iPad wieder funktionstüchtig machen, ein paar Lebensmittel und Wasser einkaufen und zu guter Letzt auch noch in eine Apotheke, um für Tara andere Malariamittel zu kaufen (nachdem die Nebenwirkungen von Lariam dann doch zu viel wurden).
Auf Hohewarte ist wieder Ruhe eingekehrt, wir sind noch die einzigen Gäste. So lassen wir diesen Tag gemächlich auf der Veranda unseres Bungalows ausklingen, geniessen die tiefe Stille dieser Gegend und dann noch ein feines Abendessen zusammen mit Heike und Markus, unseren Gastgebern.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Da wir heute eine Monsteretappe vor uns hatten, klingelte der Wecker bereits im Morgengrauen. Ohne Frühstück (ein schwerer Verzicht angesichts der leckeren, selbstgemachten und sehr exotischen Marmeladen von Heike wie z.B. Tomaten-Chili oder Kaktusfeige) fuhren wir in die aufgehende Sonne respektive - etwas prosaischer ausgedrückt - nach Osten, Richtung Botswanischer Grenze.
In Gobabis, rund 160 km später holten wir dann das verpasste Frühstück nach. Vor der Weiterfahrt wollten wir nur noch "kurz" an einem Bancomaten Geld abheben - zwei Stunden später waren wir immer noch in Gobabis :-((( Bei der ersten Bank wurde Zoltans Kreditkarte verschluckt und ward nicht mehr gesehen. Da wir diese ziemlich sicher noch brauchen, musste sie durch Angestellte der Bank aus dem Automaten gefischt werden. Die erste Bank schickte uns dann unverrichteter Dinge zur zweiten Bank. Dort spuckte der Automat die Karten zwar wieder aus, aber leider kein Geld. Also versuchten wir, am Schalter der Bank mit einer Kreditkarte Geld zu beziehen. Das klappte dann auch, aber es dauerte über eine Stunde, bis alle Kopien erstellt und alle Formulare ausgefüllt und alle Telefonate gemacht waren (da zwischendurch natürlich entweder die Telefonleitungen oder das Internet überlastet waren). Afrika halt. Auf jeden Fall waren wir mittlerweilen ganz schön spät dran und an der Grenze werden wir auch noch unbestimmt viel Zeit brauchen - hoffentlich schaffen wir es vor dem Dunkelwerden bis zu unserem Etappenziel!

Fotostopp auf dem Trans Kalahari Highway  

Fotostopp auf dem Trans Kalahari Highway

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Um 17.00 Uhr erreichten wir gestern endlich das Kalahari Rest Camp, etwa 25 km nördlich von Kang und so ziemlich in der Mitte des Trans Kalahari Highways. Der Tag war schrecklich, denn es wird unvorstellbar heiss im Auto!! Hier hat es scheinbar seit über einem Jahr nicht mehr richtig geregnet und vergangene, ausgedehnte Buschbrände tun ein Übriges, um die Landschaft unwirtlich und deprimierend aussehen zu lassen. Wie überall in Botswana muss man aufpassen, nicht eine der frei umherziehenden Kühe, Geissen oder einen der mageren Esel zu überfahren, die die trockenen Grasnaben links und rechts der Strasse abfressen.

Esel auf der Strasse  

Esel auf der Strasse (das heisst, immer einen Fuss auf dem Bremspedal)

Aber die Dürre treibt auch andere Tiere zu dem bisschen Futter entlang der Strasse - es hat unzählige Strausse, Warzenschweine, Steinböckchen und andere Antilopen, die nicht einmal den Kopf heben wenn wir vorbeifahren.
Das Kalahari Rest Camp hat wohl schon bessere Tage gesehen. Immerhin hat es eine Klimaanlage im stickigen, strohgedeckten Bungalow und als kurz vor Sechs endlich der Generator angeworfen wurde, funktionierte sie sogar. Letzte Woche sei es hier 47 Grad heiss gewesen und diese Hitze steckt immer noch in den Räumen.
Am dunstigen, fahlen Himmel hatten sich schon den ganzen Tag immer wieder Wolken gebildet, welche sich dann nach Einbruch der Dunkelheit in einem starken Gewitter entluden. Es ist nicht das erste Gewitter, welches wir in der Kalahari erleben. Aber dass es dazu noch so richtig schüttete, ist sicher selten. Doch nach 5 Minuten hörte der Regen bereits auf, also keine wirkliche Erholung für das Land. Blitz und Donner begleiteten uns aber noch die ganze Nacht und sogar noch heute früh auf dem Weg Richtung Gaborone.
Begleitung hatte Tara übrigens auch beim Duschen. Jedoch erst als sie aus der Wanne stieg, sah sie den Skorpion am Wannenrand. Da es nebst weiteren Skorpionen an den Zimmerwänden auch etliche Moskitos hatte, bauten wir vorsichtshalber unsere Moskitozelte auf.

Erdhörnchen  

Erdhörnchen - einfach zum Knuddeln!

Wegen der Hitze und der langen Strecke die vor uns lag, fuhren wir auch heute schon um halb Sieben los. Und so waren wir bereits Anfangs Nachmittag in Gaborone. Im Zimmer der Cresta Lodge wurden wir schon sehnsüchtig von Dutzenden Moskitos erwartet, der Rest der Sippschaft verteilt sich auf die Gänge und die Lobby. Aber kein Wunder, beträgt doch die Luftfeuchtigkeit mindestens 80%. Tropisches Klima!
Am Nachmittag liessen wir uns von einem Taxi ins Zentrum fahren und suchten einen Optiker, um die defekte Lesebrille von Zoltan zu ersetzen. Dann schlenderten wir noch etwas durch die Main Mall, machten People Watching und suchten vergeblich ein Strassencafé. Na ja, Gaborone lohnt sich definitiv nicht, um hier Ferien zu machen.

Irgendwo unterwegs  

Irgendwo unterwegs

 

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