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Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt der Welt und der Goldene Kreis

Dienstag, 25. August 2015

Endlich wiedermal längere Ferien (3 Wochen um genau zu sein).
Island empfängt uns mit tief hängenden Wolken und Regen. Der Flugplatz scheint im Niemandsland erbaut worden zu sein, die Landschaft ein riesiges Lavafeld, auch der Weg nach Reykjavik führt durch Lavafelder und man hat den Eindruck, dass es auf der ganzen Insel keinen einzigen Baum gibt.
Die Hauptstadt ist etwa 50 km vom internationalen Flughafen Kevlavik entfernt und der Feierabendverkehr rund um die Stadt ist unerwartet gross. Andererseits nicht verwunderlich, lebt doch ca. 2/3 der gesamten isländischen Bevölkerung im Grossraum Reykjavik.

Hallsgrimskirkja  

Das Wahrzeichen von Reykjavik, die evangelisch-lutheranische Hallsgrimskirkja


Café vor dem Hotel Apotek  

Café vor dem Hotel Apotek


Pröschterli  

Auch wir können Selfies machen ;-)

Mittwoch, 26. August 2015

Unser Hotel Apotek liegt mitten im Zentrum in der Fussgängerzone. Gestern Abend sassen wir noch längere Zeit draussen und genossen mit den Reykjavikern (und vielen Touristen) die milden Spätsommertemperaturen.
Der Regen hatte aufgehört und es schien sogar ab und zu die Sonne.

Der Nachteil der schönen Spätsommernacht war, dass wir nur mit Ohropax schlafen konnten, denn halb Reykjavik war unterwegs und genoss die milde Nacht - vielleicht die Letzte vor dem Kälteeinbruch.

Kälteeinbruch  

Aber man ist gerüstet!

Nach einem Tag Sightseeing und Shopping können wir auf jeden Fall bestätigen, dass die nördlichste Hauptstadt der Welt eine wirklich coole Stadt ist, mit relaxten Leuten, tollen Cafés und Restaurants und verlockenden Läden.

Unterwegs in Reykjavik   Unterwegs in Reykjavik  


Unterwegs in Reykjavik   Unterwegs in Reykjavik  

Unterwegs in Reykjavik - bunte Häuser aus Holz und Wellblech


Kulturzentrum  

Das vom Munde abgesparte Kulturzentrum der Isländer (fertiggestellt trotz Finanzkrise)


Laundromat Cafe   Laundromat Cafe  

Waschsalon und Café...


Laundromat Cafe  

... und Bibliothek ...


Hund  

... und auch der Hund draussen wird nicht vergessen.

Die Qual der Wahl hat man, wenn man in Reykjavik essen gehen will. Es gibt hunderte von Restaurants, davon einige wirklich sehr gute, mit einem entsprechend hohen Preisniveau (wobei die Preise hier generell sehr hoch sind). In vielen Restaurants bekommt man isländische Spezialitäten, die wir uns aber nicht antun wollen. Allen voran der halbe Schafskopf (das Beste sollen die Augen sein), Walfisch auf verschiedene Arten oder fermentierter Haifisch. Auch die putzigen Papageientaucher werden verputzt und wenn man - wie Tara - Schaf und Fisch eher nicht zu seinen Lieblingsspeisen zählt, dann hat man ausserhalb der Hauptstadt wahrscheinlich Mühe. Hier gibt es als Alternative immerhin noch pakistanische, thailändische oder italienische Küche...

Im Hafen von Reykjavik  

Im Hafen von Reykjavik


Heringsmöve  

Heringsmöve

Donnerstag, 27. August 2015

Die Reklametafeln auf den Gehsteigen haben alle einen flexiblen Ständer. Als gestern Abend die Temperaturen fielen und der Wind stark auffrischte, sahen wir auch warum: die Tafeln können vom Wind praktisch flachgelegt werden ohne dass sie umkippen oder weggeweht werden. Sehr clevere Erfindung!

Weihnachtsladen  

Ganzjährig offen: der Weihnachtsladen

Heute war Museumstag. Bereits um neun Uhr standen wir vor dem Nationalmuseum, doch wir hatten nicht an dem Rhythmus der Isländer gedacht - spät ins Bett und noch später aufstehen. So standen wir vor verschlossener Türe und mussten zuerst noch in der nahegelegenen Mensa der Uni einkehren (auch hier waren wir bis gegen 10 Uhr fast alleine).

Rathaus von Reykjavík  

Das Rathaus von Reykjavík am See Tjörnin im Stadtzentrum

Im Museum erlebten wir dann hautnah, was wir zuvor bereits gelesen hatten: dass die Isländer dank ihrer Geothermie Energie im Überfluss haben, deshalb nicht sparen müssen und somit den höchsten Energieverbrauch pro Kopf weltweit haben. Wir fröstelten nämlich, weil die Klimaanlage auf Hochtouren lief, gleichzeitig waren die Radiatoren so heiss, dass wir uns daran wieder aufwärmen konnten...

Geothermiekraftwerk  

Geothermiekraftwerk in der Nähe der Hauptstadt

Freitag, 28. August 2015

Der "Goldene Kreis" ist DAS Pflichtprogramm jedes Islandbesuches. Also nahmen auch wir heute die 300 km lange Rundstrecke unter die Räder. Erste Station ist der Nationalpark Þingvellir, wo die isländischen Ahnen ihre jährlichen Versammlungen abhielten und wo in der Mitte des letzten Jahrhunderts die Republik Island ausgerufen wurde. Als Nicht-Isländer finden wir es allerdings interessanter, dass hier die eurasische und die nordamerikanische Erdplatten aufeinandertreffen. Die Landschaft ist dann auch von tiefen Spalten durchzogen, die jährlich um einige Zentimeter breiter und tiefer werden.

Thingvellir   Thingvellir  

Thingvellir


Thingvellir  

Die Aussicht muss man sich allerdings teilen

Nächste Station ist das Feld der Geysire, von denen der Strokkur unter den Augen ganzer Busladungen voller Schaulustiger zuverlässig alle 5 Minuten zuerst eine Wasserblase bildet und dann eine etwa 20 m hohe Fontäne ausspeit.

Strokkur  

Auch hier ist man nicht ganz alleine


Strokkur   Strokkur  

Der Geysir Strokkur

Letzte Station ist der Gullfoss, der schönste Wasserfall Islands resp. ganz Europas (sagt man). Allerdings müsste die Sonne scheinen, damit der Gullfoss seinem Namen - Goldener Fall - alle Ehre machen würde. Stattdessen erwartete uns ein eiskalter Wind, welcher in Orkanstärke die Gischt bis auf den Parkplatz trieb.

Am Gullfoss   Am Gullfoss  

Am Gulfoss


Landschaft am Þingvallavatn  

Landschaft am Þingvallavatn

Da heute unser letzter Abend in Reykjavik ist, gehen wir ausnahmsweise mal etwas gediegener essen und zwar ins Restaurant Fischmarkt (wir hatten beim Reservieren grosses Glück, dass sie heute um 18.00 Uhr noch zwei Plätze frei haben).

Samstag, 29. August 2015

Der Sommer in Island (welcher sowieso nur aus den Monaten Juli und August besteht) war wohl nicht so toll, denn der Kegel des grossen Vulkanes Snaefellsjökull ist noch immer praktisch vollständig von Eis und Schnee bedeckt. Und bald wird es wieder schneien. Mit gerade mal 5 Grad war es heute ja auch schon kein richtiger Sommertag mehr.

Von Reykjavik über Borganes fuhren wir auf die Halbinsel Snaefellsnes, vorbei an weidenden Kühen, noch mehr Schafen und noch viel mehr Ponys.

Lachsfischer  

Lachsfischer am Fluss Laxá


Küste an der Halbinsel Snaefellsnes   Küste an der Halbinsel Snaefellsnes  

Küste an der Halbinsel Snaefellsnes

Die Landschaft ist satt grün, weit verstreut liegen überall kleinere oder grössere Höfe, viele davon mit eigener Kapelle. Bäume hat es kaum und immer wieder fahren wir an riesigen, zerklüfteten Lavafeldern vorbei, den Überresten früherer Vulkanausbrüche.

Einsamer Hof am Fusse des Vulkanes Snaefellsjökull  

Einsamer Hof am Fusse des Vulkanes Snaefellsjökull

Die meisten Lavablöcke sind von einer dicken Moos- und Flechtenschicht überzogen und die Isländer fühlen sich je nach Gegend so sicher, dass sie auch am Fusse der Vulkane mitten in den Lavafeldern Häuser aufstellt (der Snaefellsjökull ist das letzte Mal vor etwa 1500 Jahren ausgebrochen).

Ferienhaus im Lavafeld  

Ferienhaus im Lavafeld


Sonnenuntergang am Snaefellsjökull  

Sonnenuntergang am Snaefellsjökull

Eine steile Piste führt uns bis weit hinauf, neben dem Weg liegt Schnee. Wir könnten also eine Schneewanderung machen, während es in der Schweiz gerade über 30 Grad warm ist.

Übernachten werden wir heute im Hotel Hellnar, einem einfachen aber hübschen Holzhaus direkt auf den Klippen mit wunderbarer Aussicht (und einigen weidenden Schafen direkt unter dem Fenster).

Restaurant Arnarbaer in Arnarstapi  

Restaurant Arnarbaer in Arnarstapi


Kirche von Hellnar  

Kirche von Hellnar

Übrigens: das Essen gestern Abend im "Fischmarkt" war hervorragend!!! Wir nahmen das Tasting Menu mit Weinbegleitung - teuer, aber jede Krone (isländische Währung) wert! Sechs Vorspeisen gefolgt von drei Hauptgängen und gekrönt von einer Dessertsymphonie, alles begleitet mit dem passenden Wein (Tara hatte am Schluss einen veritablen Schwips).

Sonntag, 30. August 2015

Es regnet. Die Wolken hängen zum Greifen tief, verhüllen die Landschaft und verwischen die Grenze zwischen Himmel und Meer. Wir umrunden den NP Snaefellsnes, machen fast jeden Abstecher an die Küste zu Leuchttürmen und markanten Felsen und schwarzen Stränden, bleiben aber öfters wegen dem Regen im Auto sitzen. Man sagt zwar, dass es kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung gebe. Aber irgendwie scheint das heute nicht zu stimmen, wir lassen uns die Laune doch einen Moment lang verderben.

NP Snaefellsnes  

Schlechtes Wetter im Nationalpark Snaefellsnes

Einen weiteren Stopp haben wir auch im kleinen Fischerdörfchen Rif eingelegt, um im Café des ältesten Hauses am Ort eine feine Fischsuppe und ein Tomaten-Chappata zu essen.

Der Leuchtturm von Öndverdarnes  

Der Leuchtturm von Öndverdarnes


Spriessendes Grün im Lavafeld   Spriessendes Grün im Lavafeld  

Spriessendes Grün im Lavafeld

Entlang vieler Fjorde und über beeindruckende Lavafelder führte der Weg schliesslich nach Stykkisholmur, einem weiteren kleinen Fischerdorf. Es regnete immer wieder, aber für einen ganz kurzen Augenblick schien auch die Sonne und tauchte die hohen Basaltklippen und die farbigen Häuser des Ortes in ein schönes Licht.

Stykkisholmur  

Stykkisholmur

Das Hotel Egilsen ist im ältesten Haus des Ortes und entsprechend winzig sind die Zimmerchen. Etwa 10 Quadratmeter, das Meiste davon unter der Dachschräge - so richtig kuschelig ;-)

Hotel Egilsen  

Das Hotel Egilsen in Stykkisholmur

 

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