Auf nach Botswana
Montag, 5. Mai 2008
Die Frankfurter waren dieses Mal gar nicht pingelig – wir durften sogar unsere Schuhe anbehalten. Dafür ist das Flugzeug der Air Namibia gerade in Wartung und der Ersatzflieger der Air Italy hat eine ganz andere Bestuhlung. So hatten wir leider statt der lange zum Voraus gebuchten Sitze mit Beinfreiheit und Fenster zwei Plätze in der Mittelreihe :-(
Das Flugzeug ist uralt, die italienische Besatzung ausgesucht unfreundlich und das Essen war ungeniessbar. Dafür konnten wir ein paar Stunden schlafen.
Heute früh landeten wir um Acht Uhr in Windhoek (die Uhren müssen eine Stunde zurückgestellt werden) und der Fahrer von Ondekaremba wartete schon auf uns. Auch Rosinante erwartete uns bereits im Hof und wurde gerade gewaschen. Wir räumten dann fast das ganze Auto aus, weil wir morgen damit in eine Werkstatt fahren, um die Solarpanels (welche hier auf der Farm zuverlässig für uns empfangen und aufbewahrt wurden) zu montieren. Den Wassertank können wir ebenfalls heute leeren und reinigen, aber ansonsten können wir nicht viel tun, bevor wir nicht in der Werkstatt waren. Das ist halt der kleine Nachteil, wenn man das eigene Auto hier hat. Man kann nicht einfach einsteigen und losfahren wie mit einem Mietfahrzeug. Nebst dem Service gibt es jedes Mal irgendetwas zu reparieren.
Zum Beispiel haben wir vorhin festgestellt (nachdem wir die mitgebrachten neuen Wasserfilter montiert hatten), dass die Wasserpumpe nicht mehr funktioniert. Auch das ist wieder ein Problem mehr, mit dem wir nicht gerechnet haben und das wir morgen oder übermorgen noch lösen müssen.
Es ist Ende Herbst und die Temperaturen sind im Moment tagsüber sehr angenehm. Das Land sieht ganz anders aus, als letzten November. Überall steht hohes Gras, welches wegen der Nachtfröste aber schon wieder verdorrt. Dank den ausgiebigen Niederschlägen der letzten Regenzeit (im Norden sind immer noch viele Gebiete überschwemmt), konnten die Grundwasservorkommen aufgefüllt werden und man erwartet ein gutes Jahr für die Landwirtschaft und für die Tiere.
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Ankunft auf Ondekaremba |
Dienstag, 6. Mai 2008
Natürlich nahmen wir gestern Nachmittag noch am Gamedrive teil. Dank dem vielen Regen hat es Tausende von Antilopen auf dem Farmgelände und dadurch natürlich auch Geparden, Leoparden und jede Menge Geier, welche gerade am Brüten sind.
Zum Sundowner (Feierabenddrink) sassen wir um ein Feuerchen, welches Nachmittags um Fünf gar kein grosser Luxus ist und auf der Rückfahrt wünschten wir uns sehnlichst Kappe und Handschuhe herbei.
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Sundowner |
Da die Gästehäuser nicht beheizt sind, erwarteten wir eine kalte Nacht. Aber als wir vom Abendessen zurückkamen, lag schon eine warme Bettflasche unter der Decke und wir legten uns todmüde bereits um Acht Uhr dazu.
Die Tage sind sehr kurz, um Sechs Uhr ist es bereits zappenduster. Dafür weckten uns die vielen Vögel heute schon sehr früh.
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Windhoek, wo Zoltan mit der Rosinante die Werkstatt aufsuchte und Tara die üblichen Ankunftsarbeiten erledigte (neue SIM-Karte kaufen, Geld wechseln, unser namibisches Konto füttern, zur Versicherungsbrokerin fahren, Satellitentelefon abholen und so weiter und so fort). Zum Glück kennen wir die Adresse eines sicheren Taxis, welches Tara kreuz und quer durch die Stadt fuhr.
Laut der Tageszeitung gehen die Überschwemmungen im Norden langsam zurück. Leider hinterlassen sie zerstörte Infrastrukturen wie weggespülte Wasserdämme und das führt dazu, dass die nächste Katastrophe, ein grosser Wassermangel (vor allem in den Städten) bereits programmiert ist. Es gibt auch sehr viele Cholerafälle und bereits einige Tote.
Aber hier in Windhoek geht das Leben seinen gewohnten Gang. Nur die Sicherheitskräfte sind etwas präsenter als letztes Mal. Vielleicht hängt dies mit den vielen Einbrüchen und Überfällen der letzten Tage zusammen. Übrigens wurde auch im Haupthaus unserer Gästefarm in den letzten Wochen zwei Mal eingebrochen. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.
Mittwoch, 7. Mai 2008
Natürlich klappte gestern mit den Solarpanels nicht alles so schnell wie gewünscht und als wir zur Farm zurückfuhren, war es schon am Eindunkeln und Zoltan fuhr fast ein Wildschwein über den Haufen (man erinnere sich an unser erstes Gebot: fahre NIEMALS im Dunkeln!).
Heute ging’s wieder früh in die Stadt auf die Suche nach einer Wasserpumpe. Fehlanzeige – in ganz Windhoek ist so ein Teil nicht aufzutreiben. Also werden wir diese Reise wohl oder übel ohne fliessendes Wasser überstehen müssen.
Dann stand noch der Grosseinkauf auf dem Programm und am Nachmittag schlossen wir die Arbeiten an den Solarpanels ab (wenigstens diese funktionieren Gott sei Dank wieder), räumten das Auto ein und füllten alle Wassertanks inklusive zwei 20-Liter-Militärwasserbeutel.
Tagsüber ist es jetzt schon wieder über 30 Grad und bei Einbruch der Dämmerung (um 17 Uhr) kommen Heerscharen von lästigen Moskitos. So beendeten wir die Arbeit schon früh. Morgen ist auch noch ein Tag und wir können gemütlich losfahren, da wir nur etwa 300 km Teerstrasse vor uns haben.
In der Dämmerung tauchen auch die Buschbewohner wie Hasen und Perlhühner auf und bevölkern den Platz vor unserem Haus.
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Perlhuhn |
Leider etwas weniger scheu sind die riesigen Käfer, welche überall herumkrabbeln. Igitt!
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Allgegenwärtig und riesengross :-(( |
Donnerstag, 8. Mai 2008
Die Strecke von Windhoek an die Botswanische Grenze ist eintönig – flaches Buschland soweit das Auge reicht. Einzige Abwechslung ist der Ort Gobabis, wo wir tankten, etwas assen und ein Grasschutzgitter für unseren Kühler kauften. Es hat viele San, aber die meisten Einwohner sind wohl Hereros. Die bunt gekleideten Herero-Matronen mit ihren seltsamen, an dicke Kuhhörner erinnernden Kopfbedeckungen sind ein faszinierender Anblick. Aber wir wissen, dass sie sich gar nicht gerne fotografieren lassen - leider.
Nun sind wir auf dem Campground des Kalahari Bush Break (etwa 28 km vor der Grenze), ruhen uns etwas aus und üben die Bedienung von unserem neuen Hi-Lift Jack, bevor wir zum Abendessen ins etwa drei Kilometer entfernte Haupthaus fahren werden.
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Der Campground des Kalahari Bush Break |
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