Reisewege

Newsletter vom 15. September 2022: Ankunft in Nova Scotia

Liebe Familie und Freunde

Mit etwas coronabedingter Verspätung (etwa 2 1/2 Jahre) kamen wir vor fast drei Wochen also wieder in Halifax, am Endpunkt unserer letzten Reise an.

Verspätung hatte auch unser Flug nach Frankfurt, wo - gemäss Stewardess - das blanke Chaos herrsche (wie momentan überall in Europa). Einmal angekommen war dann tatsächlich weit und breit weder Ausstiegstreppe noch Shuttlebus zu sehen. Dieselbe Stewardess meinte nur lakonisch: die haben wir mit unserer Ankunft wohl überrascht!

Wir waren glücklich, hatten wir uns für den früheren Flug entschieden. So blieb uns - im Gegensatz zu vielen Anderen - ein Sprint zum Anschlussflug erspart.

In Nova Scotia liessen wir Auto und Camper wieder auf Vorderfrau bringen, was fast zwei Wochen dauerte. Und die "Spinnweben" der letzten Jahre mussten wir auch entfernen - sprich putzen sowie Duvets und Kissen und überhaupt alles Textile waschen.

Chinesisch, Burger, Chinesisch, Chinesisch, Pizza, Chinesisch. So etwa haben wir uns in der Woche während unseres Aufenthaltes in Dartmouth (einem "Vorort" von Halifax) ernährt. Immerhin war alles von guter Qualität und sehr fein, auch Burger und Pizza haben ein sehr hohes Niveau erreicht. Etwas gesünder wurde es dann im Norden von Nova Scotia (in der Nähe von Kingston), wo wir den Grünen Elefanten zu unserer Stammbeiz machten.

Ziemlich genau zwei Wochen nach unserer Ankunft in Halifax wollten wir mit der Fähre in die Staaten übersetzen, von Yarmouth nach Bar Harbour. Vorher statteten wir aber noch der berühmten Lachsräucherei von Willy Krauch einen Besuch ab. Taste of Nova Scotia: "J. Willy Krauch & Sons has developed a world-renowned reputation for producing the finest smoked Atlantic fish since 1956." Schade, können wir Fisch nicht in grösseren Mengen in die USA mitnehmen, so blieb es bei einem z'Nacht und ein paar Portionen im Tiefkühler für künftige, spezielle Gelegenheiten.

Leider erreichte uns am Tag vor der geplanten Übersetzung nach Maine die Nachricht, dass die Buchung wegen stürmischem Wind annulliert wird. Und da es gemäss Wetterbericht nicht besser wurde, nahmen wir halt die zusätzlichen 1'000 km unter die Räder und umrundeten die ganze Bay of Fundy. Das wird vermutlich nicht das letzte Mal sein, dass uns das Wetter einen Streich spielt.

Die Temperaturen waren bis jetzt sommerlich-warm und der Indian Summer ist noch in weiter Ferne.

Nun sind wir also - Yee-Haw! - endlich wieder in Amerika. Wobei nebst der Freude auf die umwerfenden Landschaften dieses Mal auch viele Vorbehalte mitreisen. Demokratische Institutionen werden in den USA mehr und mehr in Frage gestellt. Republikaner und Demokraten stehen sich so unversöhnlich gegenüber wie einst die Süd- und die Nordstaaten und Schiessereien sind leider alltäglich (letztes Jahr sind 700 Menschen bei Mass Shootings in den USA ums Leben gekommen). Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie wir die Situation erleben werden.

So long!
Tara und Zoltan