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Newsletter vom 11. September 2017: Bisons, Geysire und heisse Quellen im ältesten Nationalpark der Welt - dem Yellowstone

Wir waren nun eine ganze Woche im Yellowstone Nationalpark und wollen euch die aktuellsten Fotos so quasi als Zwüschedüre-Newsletter schicken.

Zu schreiben gibt es nicht viel, uns fehlen eh die Adjektive um zu beschreiben, was die Natur hier bietet. Der Yellowstone NP ist eine verdammt schöne Ecke unseres Planeten! Wer hier nicht einfach nur ehrfürchtig staunen kann, dem ist nicht mehr zu helfen.

Der Yellowstone war der erste Nationalpark der Vereinigten Staaten (sozusagen die Mutter aller Nationalparks) und bedeckt ein riesiges Areal von etwa 100 auf 100 Kilometern. Er liegt auf einem Hochplateau auf etwa 2000 bis 2500 Metern über Meer, deshalb sind fast alle Strassen im Winter gesperrt. Auch die Hotels und Campgrounds machen zwischen Mitte September und Anfangs Oktober zu. Doch jetzt herrschte noch Hochbetrieb, die Campingplätze waren alle voll belegt und auf den Parkplätzen an den touristischen Hot Spots fand man keinen Platz.

Im Yellowstone gurgelt, dampft, brodelt und spritzt es allenthalben und man ist sich der enormen Kräfte, die unter einem wirken jederzeit bewusst. Holzplankenwege erschliessen die zugänglichen Thermalfelder und man versucht so viel wie möglich auch künftigen Besuchern zu erhalten (frühere Generationen benutzten die heissen Quellen zum Beispiel gerne zum Wäschewaschen).
Es hat unzählige Geysire, wie den touristenfreundlichen Old Faithful, welcher zuverlässig und regelmässig alle 90 Minuten eine hohe Fontäne aus Wasser und Dampf in die Luft speit. Andere Geysire spucken nur alle paar Stunden oder alle paar Jahre oder gar nicht mehr. Es gibt heisse Quellen, deren Ränder und Abflüsse in allen Regenbogenfarben schillern und deren Wasser von glasklar bis milchigblau reicht. Es gibt Schlammlöcher die vor sich hinblubbern und es gibt die grössten Sinterterrassen weltweit.
Es gibt tiefe Canyons wie den atemberaubenden Grand Canyon of the Yellowstone River, hohe Wasserfälle und liebliche Täler, in denen grosse Bisonherden weiden. Wobei die Bisons durchaus auch gerne auf der Strasse spazieren und dabei stundenlange Staus produzieren oder sich gemütlich auf einem Parkplatz niederlassen.

Im Yellowstone gibt es etwa 4500 Bisons. Der Bestand gilt heute als ziemlich gesichert, dies vor allem dank der Gründung dieses Nationalparkes, der den letzten Bisons Amerikas einen sicheren Rückzugsort gab. Es macht einen unendlich traurig wenn man bedenkt, dass einst zwischen 30 und 60 Millionen Bisons (da gehen die Schätzungen weit auseinander) über die Prärie zogen und schlussendlich, nach dem Gemetzel das einige Irre angerichtet hatten, nur noch ein paar Hundert Tiere übrig blieben.
Nebst den Bisons sahen wir auch viele Pronghorns (Gabelböcke), die kleinen Mule Deer (Maultierhirsche), die grossen Elks (Hirsche) und jede Menge kleinere Säugetiere. Und natürlich Vögel, vom riesigen Trompeterschwan über die im Park heimischen Kanadagänse bis zu den kleinen, himmelblauen Gebirgsdrosseln. Leider keine Elche und auch keine Bären. Aber das ist immer Glückssache. In Kanada und Alaska werden wir diesbezüglich schon noch auf unsere Kosten kommen...

Es gibt übrigens im Yellowstone jedes Jahr mehrere Zwischenfälle, bei denen Menschen von Wildtieren verletzt werden. Meistens von Bisons (ab und zu auch von Hirschen oder Elchen) und eigentlich immer, weil die Menschen den minimalen Abstand nicht einhalten. Die Bisons zum Beispiel wirken sehr behäbig, können aber mit fast 50 km/h potentielle Störenfriede über den Haufen rennen.

Wir waren die ganze Woche auf einem Campground direkt am Yellowstone Lake. Er liegt auf genau 2370 Metern über Meer mitten im Wald und zudem mitten auf einem Bärenpfad. Deshalb darf hier auch kein Zelt aufgestellt werden. Den Campground darf ausdrücklich nur benutzen, wer eine "Harte Schale" hat (damit ist natürlich der Camper gemeint). Und dann bekommt man noch eine ellenlange Liste mit Verhaltensregeln: Spazieren gehen darf man nur mit Bärenspray und am besten mindestens zu Dritt und immer schön laut sein... Aber wie gesagt, hier im Yellowstone sahen wir leider keinen Bären oder Grizzly.

Wir fuhren diesen Dienstag weiter und wollten nun eigentlich die Weiten von Montana sehen, den berühmten Glacier Nationalpark besuchen und gemütlich durch den Norden von Idaho und Washington nach Seattle reisen. Aber der Glacier Nationalpark ist gesperrt - der Westen Nordamerikas brennt. Unzählige, riesige Waldbrände sind ausser Kontrolle und belasten die Umwelt, die Luftqualität ist fast im ganzen Nordwesten im gesundheitlich kritischen Bereich. Uns wurde nun schon verschiedentlich und dringend davon abgeraten, in den Norden zu reisen. Aber uns bleibt kaum eine andere Wahl. Wir haben noch einen Monat Zeit, bevor wir unseren Camper unterstellen wollen. Zu wenig Zeit, um nochmal nach Süden zu reisen.
Also werden wir wohl so schnell wie möglich Richtung Seattle fahren und hoffen, dass es im Olympic Nationalpark noch nicht schneit. Dieser liegt am Meer und soweit uns bekannt ist, hat es dort keine Waldbrände.
Oder es regnet nun ein paar Tage lang kräftig, aber das wird laut Wetterbericht kaum der Fall sein.

 

Scaup Lake im Yellowsone

 

 

Unterwegs zum Old Faithful

 

 

Im Upper Geyser Basin

 

 

Libelle

 

 

Im Upper Geyser Basin

 

 

Im Upper Geyser Basin

 

 

Im Upper Geyser Basin

 

 

Im Upper Geyser Basin

 

 

Black Sand Basin

 

 

Grand Canyon of the Yellowstone

 

 

Grand Canyon of the Yellowstone

 

 

Bison

 

 

"Selfie"

 

 

Es brodelt überall im Yellowstone

 

 

Aussichtspunkt beim Lower Geyser Basin

 

 

Im Lower Geyser Basin

 

 

Morgendämmerung im Lamar Valley

 

 

Pronghorns (Gabelböcke)

 

 

Sinterterassen bei Mammoth Hot Springs

 

 

Sinterterassen bei Mammoth Hot Springs

 

 

Verkehrshindernis

 

 

Opalescent Pool

 

 

Prismatic Spring

 

 

Bisonbulle, -kuh und -kalb

 

 

Flussdurchquerungen sind kein Problem für Bisons

 

 

Bisonherde im Hayden Valley

 

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