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Newsletter vom 27. Mai 2017: Ankunft in L.A., Übernahme unseres Campers


Liebe Familie und Freunde

Richtig, wir sind wiedermal unterwegs :-))

Diesen Newsletter schreiben wir zwar auch an den Gestaden des Pazifiks (was wir schon an den allgegenwärtigen und für alle Pazifik-Anrainerstaaten gleich aussehenden Tsunami-Warnschildern sehen), aber diesmal ohne Südseeromantik. Genauer gesagt sind wir seit zwei Wochen in der Gegend von Los Angeles. Und im westlichen Teil der USA werden wir uns voraussichtlich auch die nächsten knapp sechs Monate herumtreiben.

Eigentlich wollten wir (vor allem Zoltan) nach der letzten Reise durch die Südsee das Pensioniertendasein in unserem Zuhause noch etwas länger geniessen. Aber dann lief uns so ein Inserat über den Weg und plötzlich waren wir Eigentümer eines Wohnmobils in den Staaten.
Es folgten ein paar geschäftige Wochen bis wir einigermassen wussten, auf was wir uns da überhaupt eingelassen hatten und was es bedeutet, wenn man als Ausländer in den Staaten ohne Hilfe eines Händlers (und ohne Greencard, ohne Sozialversicherungsnummer, ohne festen Wohnsitz, ohne US-Führerschein und vor allem ohne physisch vor Ort zu sein) ein Auto kauft. Wir ersparen euch die Details, nur soviel: die USA dürften tatsächlich ein paar Regulierungen und Vorschriften weniger haben…
Da unser Camper von den Vorbesitzern in einem Lagerhaus in Ventura (etwas nördlich von Los Angeles) eingestellt wurde, starteten wir unsere Reise in Ventura.

Einen wunderbaren Einstieg in die angenehmen Seiten Amerikas hatten wir bereits am ersten Tag unseres Aufenthaltes (an Zoltans Geburtstag). Wir sassen im Hafen von Ventura in einem kleinen Café und verspeisten ein Omelett mit Meeresfrüchten zum Frühstück. Ein reizendes älteres Paar sprach uns an und zeigte uns, wie und wo wir das Geschirr abräumen können (da man uns sicher schon von weitem ansieht, dass wir nicht von hier sind). Als sie dann von unseren Plänen erfuhren, bekamen wir eine ganze Liste mit lohnenswerten Ausflugszielen in der Nähe. Da man sich wegen der Anfahrt zum berühmten Biltmore Hotel in Santa Barbara nicht ganz einig war, wurden andere Gäste auf der Terrasse gefragt und bald wussten alle, dass wir aus der Schweiz sind ("these are our new friends from Switzerland") und wir konnten uns kaum mehr vor lauter guten Tipps zu weiteren Sehenswürdigkeiten retten. Jemand gab uns auch noch die Adresse eines sehr guten Weingutes (ob man uns auch die Weinliebhaber ansieht???). Auf jeden Fall war dieser Morgen ein gutes Beispiel für die liebenswürdige und hilfsbereite Seite der Amerikaner.

Einen weniger tollen Einstieg hatten wir dafür mit unserem Camper. Nachdem das Auto nicht anspringen wollte, mussten wir zwei Abschleppunternehmen bemühen, um den Camper in die nächste Garage zu ziehen. Für die Ladefläche des ersten Lastwagens war unser Gefährt leider zu hoch und dem Fahrer des zweiten Lastwagens kam es glücklicherweise noch in den Sinn, dass wir einen 4x4 haben, welcher nicht einfach so abgeschleppt werden kann. Um die Kardanwelle zu lösen, musste dann noch Verstärkung angefordert werden und bis das Auto endlich in der Garage war, war der zweite Tag schon fast rum.

Wir verbrachten noch einige Tage in Ventura mit der Reparatur und der Zulassung des Autos und fuhren dann etwas von der Küste weg, nach Lancaster. Dort ist eine Servicestelle für den Camperaufbau und nachdem das Auto ein paar Monate gestanden ist, wollten wir die Tanks professionell reinigen und auch alles andere wie z.B. den Generator kontrollieren lassen. Leider konnte auch unser persönlicher Auftritt sie nicht dazu bringen, uns terminlich noch reinzuschieben. Und da nun auch noch Feiertage mit einem verlängerten Wochenende anstehen, bekamen wir erst für Ende Mai einen Termin.
Wir blieben trotzdem ein paar Tage in Lancaster um die Ausrüstung zu ersetzen oder zu ergänzen und fuhren dann nach Bakersfield auf einen Campingplatz, um die Zeit bis Ende Mai zu nutzen, unseren Camper kennenzulernen und gründlich zu putzen.
Bakersfield ist keinen Umweg wert, aber genau deshalb fanden wir hier noch einen freien Stellplatz. Alle schönen Plätze an der kühleren Küste (hier in Bakersfield stieg das Thermometer zeitweise auf über 35 Grad) waren leider für das letzte Maiwochenende ausgebucht. Ausserdem benötigten wir einen Campground mit Restaurant, denn wir können und wollen noch nicht selbst kochen. Wir wissen nicht, wie lange das Auto im Service sein wird und wollen, bis das erledigt ist, nicht zu viele Lebensmittel einkaufen.

Und so verbrachten wir die letzten Tage im Bakersfield RV Resort, welches alle denkbaren Annehmlichkeiten bietet (RV heisst übrigens Recreational Vehicle oder Freizeit- resp. Wohnmobil und ist der gängige Ausdruck hier für alle Camper). An jedem Platz hat es diverse Stromanschlüsse, Wasseranschlüsse, einen Abwasseranschluss und sogar einen Anschluss für Kabel-TV. Die Anlage bietet für über zweihundert von diesen riesigen Wohnmobilen Platz. Viele sind sogenannte "5th Wheeler" resp. Wohnauflieger mit einem Zugfahrzeug. Natürlich kann man die Grundfläche nochmal vergrössern, indem man links und rechts einen (oder mehrere) Erker ausfährt, sogenannten Slide Out. Viele dieser Monster sind so lang, dass sie sogar zwei Eingangstüren haben und auch die Variante mit zwei WCs gibt es (sieht man draussen an den fix montierten Abwasserschläuchen).
Und da wir in Amerika sind, hat man nicht nur im Wohn- und im Schlafzimmer einen riesigen Flachbildschirm, sondern ein weiteres Gerät steht auch noch an der Aussenseite des Campers auf einem Tisch respektive in einer eigenen TV-"Garage".

Wir werden die nächste Woche noch in Lancaster verbringen und dann geht es endlich richtig los mit der Reise. Mal schauen, wohin der Wind uns trägt.

Take care,
Tara und Zoltan

 

Abschied

 

 

An Zoltans Geburi im Harbor Cove Cafe

 

 

Der Kleinbootshafen von Ventura

 

 

Batterie angehängt, aber das Auto springt nicht an

 

 

Also muss abgeschleppt werden

 

 

Endlich zugelassen!

 

 

Historischer Schoner ...

 

 

... im Hafen von Santa Barbara

 

 

Am Ventura Beach

 

 

The San Buenaventura City Pier

 

 

In Bakersfield

 

 

Unser Esszimmer ...

 

 

... und unser Schlafzimmer

 

 

Tara hätte nichts gegen so ein Womo

 

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