Normandie, Sommer 2023
Da wir gerade erst von einer längeren Reise zurück waren, machten wir diesen Sommer "nur" einfache Ferien. Frankreich stand auf dem Plan. Ursprünglich war das Ziel Bordeaux und die Inseln an der Atlantikküste nördlich von Bordeaux. Aber bereits am Ziel der ersten Etappe - in Dole - änderten wir unsere Pläne. Es war nämlich mindestens 30 Grad heiss und die konsultierten Wetterapps sagten das Gleiche für Bordeaux voraus. Darum war das neue Ziel die Bretagne, da doch immerhin etwas weiter im Norden. Aber in der Höhe von Le Mans gab es für unsere Pläne nochmals einen Hitze-Update; das neue Ziel hiess nun Normandie.
Und die Normandie enttäuschte uns nicht. Abgesehen von zwei Tagen Regen strahlte die Sonne immer von einem blauen Himmel, die Temperaturen lagen um 20° herum und falls es doch mal wärmer war, kühlte eine erfrischende Brise vom Meer. Einfach perfekt!
In der Normandie kommt man um die Geschichte der Zweiten Weltkrieges nicht herum. Am 6. Juni 1944, dem D-Day, kämpften hier junge Männer aus vielen Nationen für unsere Freiheit, Zehntausende starben an diesem oder an den folgenden Tagen und Wochen. Auch unter der Zivilbevölkerung forderten die Kämpfe ihren Tribut - etwa 20'000 Bewohner und Bewohnerinnen der Normandie liessen ihr Leben im Bombenhagel der Alliierten.
Die Spuren einer der grössten Militäroperationen aller Zeiten sind immer noch gut sichtbar und liessen auch uns nicht kalt. Entlang der gesamten Küste errichteten die Deutschen sogenannte "Widerstandsnester", von denen man einige besichtigen kann. Mit etwas Fantasie (und mithilfe der Bilder in den unzähligen Museen und Informationszentren) kann man sich auch die Panzersperren und Stacheldrahtbarrieren an den unendlich langen und breiten Stränden vorstellen.
Wir besichtigten nebst vielen Originalschauplätzen und Denkmälern auch den eindrücklichen amerikanischen Soldatenfriedhof. Das angegliederte Informationszentrum fanden wir übrigens eines der Eindrücklichsten und Besten zu diesem Thema.
Den grossen Schlenker nach Pontorson machten wir nur, weil auch der Mont Saint-Michel ein lohnendes Ziel wäre. Aber die Nähe zu dieser Sehenswürdigkeit bewirkte, dass der Campingplatz ziemlich voll war und wir uns fragten, ob wir uns diesen Massenansturm wirklich antun wollen. Ausserdem regnete es (die einzigen zwei Tage) und so liessen wir unsere Fahrräder in der Heckgarage und fuhren nach Cherbourg.
Cherbourg gefiel uns sehr gut, vor allem die Cité de la Mer, ein maritimes Museum in einem wundervollen Art-déco-Gebäude am ehemaligen transatlantischen Hafenbahnhof. Hier kann man unter anderem das grösste, begehbare Atom-U-Boot der Welt besichtigen und auch durch nachgebaute Räumlichkeiten der Titanic spazieren (die Titanic lief Cherbourg auf ihrer Jungfernfahrt an). Auch der Hafen selbst ist spannend, findet man hier doch die zweitgrösste (nach Katar) künstliche Reede der Welt, ein Vorhafen, der die Schiffe vor der starken Strömung des Ärmelkanals schützt.
Und last but not least ist die Stadt des vielen Regens aus dem Film "Les parapluies de Cherbourg" (die Regenschirme von Cherbourg) mit Catherine Deneuve bekannt. Ein gewisser Jean-Pierre Yvon machte aus diesem Image eine Tugend und kreierte den Regenschirm "Le Véritable Cherbourg", der bis mindestens 120 km/h standhalten soll und sogar in der Boutique des Elysée Palast verkauft wird.
Ein letzter Höhepunkt erwartete uns wenige Kilometer entfernt von Cherbourg: Barfleur - eines der schönsten Dörfer Frankreichs (laut Internet): "Das süsse Fischerdorf präsentiert sich ein bisschen wie im Bilderbuch. Hafenrestaurants, bunte Fischkutter, Möwengeschrei und der weite Blick aufs Meer, dessen Farbe von tiefblau zu türkis wechselt, dazu noch der kleine weiße Leuchtturm …. Die Fischerhäuser aus Granit drängen sich dicht an dicht und scheinen den Winden und Gezeiten des Meeres zu trotzen [Normandie Tourisme]."
Natürlich suchten wir in all den kleinen Dörfern und Städten nach guten Restaurants, Bars und Brasseries um der kulinarischen Seite Frankreichs zu frönen. Crêpes und Galettes, fangfrischer Fisch, Austern roh oder überbacken und Miesmuscheln - klassisch für diese Gegend Frankreichs mit Pommes Frites.
Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal in dieser herrlichen Ecke Europas.
Man kann in den Fotos blättern: Mit einem Klick vergrössern, dann rechts im Bild klicken für Vorwärts, links für Rückwärts.
|
|
Das malerische Dole liegt am Doubs in der Franche-Comté |
|
|
Das beliebte Restaurant "Le Local" am Canal des Tanneurs, ... |
|
|
... einem Abzweiger des Rhone-Rhein-Kanals |
|
|
Ausnahmsweise mal keine Sonne |
|
|
Das bedeutet, Zeit zum lesen |
|
|
Schon bald scheint die Sonne wieder auf den Juno Beach |
|
|
Wunderschöne Strände in der Normandie |
|
|
Sandwellen im zurückweichenden Meer |
|
|
Sind das Bäume oder Korallen, die da auf einem Stein wachsen? |
|
|
Überreste eines deutschen Widerstandsnestes |
|
|
Gräber von US-Soldaten auf dem Normandy American Cemetery in Colleville-sur-Mer |
|
|
Im Besucherzentrum des amerikanischen Friedhofes: Das Symbol eines gefallenen US-Soldaten - M1-Gewehr mit Helm |
|
|
Diese Platte zeigt die Stossrichtungen an den verschiedenen Strandabschnitten am D-Day |
|
|
Omaha Beach Memorial (ein Soldat, der seinen verwundeten Kameraden an Land schleppt) |
|
|
Auch am Omaha Beach: Memorial Les Braves - eine Ehrung an die mutigen Männer |
|
|
Sonnenuntergang am Omaha Beach |
|
|
Campen auf den Klippen über dem Beach |
|
|
Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist in der Normandie besonders gross |
|
|
Ein Sulky-Fahrer am Strand |
|
|
Hübsche, bunte Gästehäuser |
|
|
Pontorson - der Zahn der Zeit nagte an diesem schönen Haus besonders heftig |
|
|
Auch in Pontorson: eine magische Allee aus Trauerweiden |
|
|
In der Innenstadt von Cherbourg I |
|
|
In der Innenstadt von Cherbourg II |
|
|
Pause muss sein |
|
|
Nicht zu übersehen: die Manufaktur ... |
|
|
... der berühmten Regenschirme von Cherbourg |
|
|
Die Regenschirme helfen auch bei Sonne :-) |
|
|
Der ehemalige transatlantische Hafenbahnhof in Cherbourg, heute das Museum Cité de la Mer |
|
|
Das grösste, begehbare Atom-U-Boot der Welt |
|
|
Im Inneren der Cité de la Mer: eine Ausstellung von Tiefsee-U-Booten |
|
|
Ausblick aus der Cité de la Mer zum Kleinboothafen |
|
|
Der riesige Vorhafen (ganz schwach sieht man im Hintergrund die Hafenmauern der kleinen und der grossen Reede) |
|
|
Fischerboot |
|
|
Im Hafen von Cherbourg |
|
|
Blick auf Barfleur |
|
|
Die Hafeneinfahrt von ... |
|
|
... Barfleur |
|
|
Granithäuser mit Schieferdächern prägen das Bild |
|
|
Typisches Haus der Normandie |
|
|
Ein Ausguck zum Meer |
|
|
Waren die Vikinger auch mal hier? |
|
|
Immer dabei: unsere Klappräder |
|
|
Markt in Barfleur |
|
|
Französischer Käse - Mmm |
|
|
Barfleur und sein kleiner Hafen |
|
|
Sooo französisch: Citroën DS |
|
|
Petit déjeuner |
|
|
Variationen vom Lachs |
|
|
Kulinarik in der Normandie: Galettes, |
|
|
Fischsuppe, |
|
|
Miesmuscheln mit Fritten, |
|
|
alles ratzeputz aufgegessen, |
|
|
und natürlich Austern. |
|
|
Letzter Stopp vor dem Zuhause |
|